Welch ein Zufall, in New Orleans treffen Poe und Leonie (Ulrich Pleitgen und Iris Berben) doch tatsächlich auf Dr. Templeton, Poes Arzt (Till Hagen). Ist es wirklich nur ein Zufall? Jedenfalls lädt er sie in sein Landhaus ein und bietet sogar seine Hilfe an das Schicksal von Leonies Freundin aufzuklären. Können sie seine Hilfe wirklich annehmen und ist er ihnen wohlgesonnen oder treibt er ein finsteres Spiel? Letzteres scheint der Fall zu sein, denn nach einigen unangenehmen Entdeckungen auf dem Landsitz befindet sich Poe in einer Gruft lebendig begraben wieder. Wird er entkommen?
- Meinung -
Die zweite Staffel endet mit einem gewaltigen Knall, der Hörer erfährt einiges über Poes Identität, der Doktor zeigt sein wahres Gesicht und nun geht es eigentlich erst richtig los. Spannung, Action, Grusel, alles unter einem Dach vereint und mehr kann man sich nicht wünschen, zumal der Handlungsbogen endlich mal voran getrieben und ein wenig Licht ins Dunkel gebracht wird. Auf der einen Seite macht es richtig Spass mehr über den Hauptcharakter zu erfahren und die Bedenken, dass sich an der Struktur der Hörspiele (nur Träume) nichts ändern wird, können ad acte gelegt werden, da hier alles real geschieht und nichts geträumt ist. Lediglich das Ende lässt den Hörer etwas auf dem Trockenen sitzen und man hofft, das möglichst schnell wieder Nachschub kommt.
Zwar wird diese Folge wieder sehr schnell zur Ulrich Pleitgen Show, aber diese bekommt nie den Charakter einer Lesung. Pleitgen spielt sich regelrecht in Rage und lässt alle anderen zu Statisten degradieren, was aber keineswegs schadet. Zwar bekommt man nicht so viel von den anderen Sprechern mit, doch der Hörer wird sowieso vornehmlich mit Poe mitfiebern und wie er mit seinen Entdeckungen umgehen wird. Iris Berben und Till Hagen machen aber keineswegs eine schlechte Figur, ihre Parts sind nur kleiner, aber sie leisten wie immer gute Arbeit, da muss der Hörer also keine Bedenken haben.
Hier kommt die Untermalung noch mal richtig gut. Zwar weniger die Musik, viel mehr die Geräuschkulisse und das vor allem dann, wenn Poe sich in der Gruft befindet. Kratzen, scharren, selbst die Gedanken Poes meint man hören zu können. Eine so dichte Atmosphäre hat man selten bei einem Hörspiel gehört und wenn man sogar meint seinen Angstschweiss riechen zu können, dann kommt das nicht von ungefähr.
Eine Folge, die restlos begeistert, spannend bis zum bitteren Ende und der Hörer wird danach nach weiteren Abenteuer schreien! Eine Bitte an Lübbe Audio und STIL...so schnell wie möglich neue Folgen, bitte! Erhöht man die Frequenz der Veröffentlichungen, dann wird selbst ein Gabriel Burns es sehr schwer haben und für 2005 kann man wohl einen netten Konkurrenzkampf zwischen den beiden Serien erwarten, die um die Gunst des Freundes gruseliger Unterhaltung kämpfen werden. Solange sich beide versuchen immer wieder zu toppen kann es dem Fan nur recht sein. Hier muss man ganz einfach eine deutliche Kaufempfehlung aussprechen und zum Jahresende gibt es noch ein dickes Highlight!
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