Edgar Allan Poe (Ulrich Pleitgen) befindet sich nach Anweisung seines
Arztes auf Reisen, doch auch dort wird er wieder von seiner Krankheit
geplagt, er träumt wieder. Diesmal schlüpft er in die Rolle
eines Trinkers, der Probleme mit einer schwarzen Katze hat. Doch dies
ist erst der Anfang, denn nachdem er der Katze übel zusetzt entfremdet
er sich von seiner Frau, was später zu Streitereien mit bösem
Ausgang führt. Der Mann wird zum Mörder und er lässt
seine Frau verschwinden, doch dann taucht die Katze wieder auf. Wird
sie zum Racheengel?
- Meinung -
Die Geschichte ist etwas schwächer, jedenfalls in
der Bearbeitung, als die vorherige Folge. Zwar geht es permanent actionreich
zu, aber vielleicht ist genau das das Problem. Erwartet man eher subtileren
Grusel und steigende Spannung, so sorgt hier die Aneinandereihung von
turbulenten Szenen eher für Verwirrung als für Spannung. Dies
ist auch schon das größte Manko und man vermisst den sich
langsam steigernden Aufbau von packenden und stimmungsvollen Szenen,
was zu nahezu teilnahmslosen Hören führt. Vorweg kann man
schon sagen, dass es sich hier um das schwächste Abenteuer Poes
handelt, wenn man mit den anderen drei Folgen vergleicht.
Es fällt schwer und scheint auch unnötig zu
sein, dass man zu jeder Folge die Sprecher über den grünen
Klee loben muss, doch sie sind einfach sehr toll aufgelegt, was auch
zu einem nicht unwesentlichen Teil an der Regie liegen dürfte.
Die Lichtgestalt in diesem düsteren Hörspiel ist und bleibt
Ulrich Pleitgen, dem man sich aus der Rolle des E. A. Poe nicht mehr
wegdenken kann. Der Rest der Besetzung kann zwar nicht derartig beeindrucken,
was aber hauptsächlich an der Größe der Rolle liegen
mag und zum anderen auch an der technischen Seite. Dies gilt aber nur
für Thomas Danneberg, den man (aus welchem Grund auch immer) runtergepitched
hat, was einfach nur schwachsinnig ist. Wofür nimmt man eine der
markantesten Stimmen und verschandelt sie dann? Da kann man ja gleich
das Geld zum Fenster rauswerfen oder einen ganz anderen Sprecher buchen.
Genug aufgeregt, Thomas Danneberg kann da nichts für, seine Leistung
in allen Ehren, technisch hat STIL das vermurkst. Die restliche Besetzung
kann sich hören lassen, neben Anna Thalbach tauchen noch Klaus
Jepsen, Peter Groeger und einige andere auf, die natürlich das
zu erwartende hohe Niveau aufrecht erhalten.
Hier stehen die Musiken und Geräusche fast schon
im Vordergrund, da es ständig palavert, aus den Boxen dröhnt
und orchestrale Klänge sich dem Sprecher entgegen werfen. Hier
ist es schon eine Nummer zuviel, mögen die Stücke noch so
gut sein. Da diese Folge fast nur auf hektischen Szenen aufbaut und
dementsprechend oft Musiken zum Einsatz kommen, tendieren diese fast
schon dazu leicht zu nerven. Die Geräusche dagegen sind wirklich
gelungen, wie es aber auch nicht anders zu erwarten war.
Eine dünne Story, deren technische Umsetzung (neben
dem bösen Danneberg-Fehler!) das Hörspiel auch nicht mehr
in die oberen Regionen führen kann. Die schwächste Folge der
Reihe, aber immer noch eine gute Produktionen, aber mit der ersten Folge
hat man das Niveau schon so hoch geschraubt, dass man mittlerweile auch
dementsprechende Erwartungen hat. Knüpft man wieder an die Qualität
der ersten Folge an, dann dürfte die Serie zu den Highlights des
Jahres gehören, doch diese Folge fällt etwas aus dem Rahmen.
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