Die PSI-Akten Nr. 2
- Burning Grace - Wald der Todgeweihten -
(R & B Company)

Captain Blitz urteilt:

Die drei Freunde Michael, Bill und Simon (Wolfgang Strauss, Mark Seidenberg und Michael Harck) wandern durch Wales und sind auf dem Weg nach "Burning Grace", einem sagenumwobenen Ort. Man hört vom Pärchen Joan und Edward (Heidi Schaffrath und Konrad Halver) zwar einige unheimliche Dinge, doch die Freunde geben nicht viel auf das Gerede. Doch dann kommen sie an den legendären Ort und dann wünschen sie sich niemals dort hingegangen zu sein. Dort geht es wirklich nicht mir rechten Dingen zu!

- Meinung -

Man nehme eine gehörige Portion "Blair Witch Project", mixe es mit einer kleinen Zutat "Der Schloss des Grauens" und fertig ist dieses Hörspiel. Storytechnisch liefert man wie schon mit der vorherigen Folge keinen Kandidaten für die originellste Story des Jahres ab, soviel ist sicher, aber unterhaltsam ist es allemal. Gutes Tempo, knackige Action, dafür aber ein seltsames Ende, welches aber etwas vom Mainstream abweicht und so zu gefallen weiss, auch wenn es ziemlich vorhersehbar ist.

Wenige Sprecher und bis auf eine Ausnahme alles bekannte Hamburger Namen, die am Werk sind. Neben dem etwas steril und monoton wirkenden Henry König fällt Wolfang Strauss ebenfalls etwas aus der Rolle, da er deplaziert wirkt und er nicht zu seinen Kollegen Mark Seidenberg und Michael Harck aufschließen kann. Man muss bei Russell & Brandon einsehen, dass es nichts bringt, wenn man die eigenen Spezis in Hauptrollen unterbringt, wenn sie diese nicht ausfüllen und nicht überzeugen können, weil ihnen das letzte Quentchen Talent fehlt. Davon sollte man endlich Abstand nehmen und ausschließlich auf Vollprofis und Veteranen aus Hamburg zurückgreifen. So könnte man die Reihe auch in einem Rutsch in Herwalds Rabbit-Studio aufnehmen oder wo man sonst in Hamburg gerade aufnimmt. Über die anderen Sprecher kann man nur gute Worte verlieren, denn Profis wie Harck, Halver, Schaffrath und Seidenberg (nach langer Zeit mal wieder) lauscht man immer gerne.

Wie schon in der ersten Folge greift man auf das Sonoton-Archiv zurück und die Musiken könnten von Filmen stammen, so pompös klingen sie. Man setzt das selbe Titellied ein, was schon von Kontinuität zeugt, sowas weiss zu gefallen. Hier wirken die Klänge diesmal auch nicht so aufdringlich wie in der ersten Folge und die Stimmung und Untermalung ist wirklich gut. Natürlich dürfen hier auch keine Effekte und Geräusche fehlen, die weiter zur gelungenen Atmosphäre beitragen.

Ein paar Worte noch zum Cover, welches von Timo Wuerz stammt. Er beweist, dass er auch einen anderen Stil drauf hat und es nicht immer so wie auf den Covern von John Sinclair (Heftserie) oder Jac Longdong aussehen muss. Er hat auch den Cartoon- und Comic-Stil drauf, der hier aber völlig deplaziert wirkt, denn es sollte schon ernster und düsterer aussehen. Der Käufer wird hier wohl eher denken es mit einer lustigen Cartoon-Serie zu tun haben, was natürlich nicht der Fall sein soll.

Man hat sich gesteigert, diese Folge ist besser als die erste, doch man kann sich natürlich noch weiter steigern, keine Frage. Man bewegt sich hier zwischen dem soliden Mittelfeld und guter Produktionen. Mit ein wenig mehr Mühe und dem Ausmerzen der Fehler wird man sich weiter nach oben arbeiten können, zu wünschen wäre es.

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