Die PSI-Akten Nr. 1
- Flucht vor dem Werwolf -
(R & B Company)

Captain Blitz urteilt:

Peter und Selina Wayne (David Russell und Heidi Schaffrath) fahren nach einem Familienbesuch nach Hause, doch Peter hört nicht auf Kostas (Konrad Halver) Warnungen und fährt trotzdem durch den Wald. Dort nehmen sie einen Mann mit und damit beginnt auch das Dilemma. Angeblich soll sich ein Wolf oder Werwolf durch die Wälder treiben und dieser greift das Paar und den Gast an. Können sie dem Tod entkommen oder hat es der Werwolf gar nicht auf sie abgesehen? Es steckt mehr hinter diesem Werwolf und dem Fahrgast, als man meinen mag.

- Meinung -

Von Originilatität kann man bei dieser Serie und dem Hörspiel an sich nicht gerade sprechen, denn eine Reihe von gruseligen Einzelfolgen kennt man bereits von Europa, nämlich der Gruselserie. Doch die Geschichte hat auch seine Momente, sowohl spannende, als auch unterhaltsame. Dennoch sollte man sich etwas mehr vom Vorbild lösen und eigenständiger werden, sonst wirkt diese Serie eher wie eine Kopie als alles andere. Die Story stammt aus der Feder von Simeon Hrissomalis, der zum Team der Jac Longdong Produzenten gehört, aber derartige Platitüden und Fehlgriffe, wie sie dort vorkommen, muss man hier nicht erwarten. Eine leichte Gruselgeschichte mit viel Tempo und Action und einem interessanten Ende, welches aber zu vorhersehbar sein dürfte.

Bis auf David Russell und Henry König wirken alle Sprecher gut bis sehr gut. Bei Russell merkt man, dass er nicht in einer Liga mit den Hamburger Profis spielt und sein Akzent geht zudem auch noch mächtig auf die Nerven. Nur weil man Mitproduzent ist sollte man sich noch lange nicht in einer Hauptrolle besetzen, sehr ungeschickt! Henry König wirkt in Rollen, in denen er spielen muss einfach besser, als Erzähler bleibt er aber sehr blass. Manchmal liest er einfach nur plump ab und bringt so die Szenen, in denen er versucht die Handlung zu vermitteln, einfach nicht den gewünschten Effekt. Wo hier der Fehler liegt, ob bei Regie oder ihm selbst, ist die große Frage, doch das muss sich in Zukunft trotzdem ändern! Ansonsten gibt es nichts zu beanstanden und mit Heidi Schaffrath, Konrad Halver, Michael Weckler, Jens Wawrczeck und Wolf Rahtjen hat man tolle Profis und erfahrene Veteranen ins Studio geholt, die ihr Handwerk verstehen und solide Arbeit abliefern.

Bei der Musik hat man sich beim Sonoton-Archiv bedient und so gibt es natürlich filmreife Klänge. So kommt es zum Einsatz von Orchesterstücken, die recht pompös klingen und ein wenig zuviel des Guten sind, eine Nummer kleiner wäre ausreichend. Die Effekte sind passend und sorgen für die notwendige Atmosphäre, damit man sich die Szenen plastisch vorstellen kann. Somit ist der Sound gelungen, doch weniger pompös wäre es auch nicht verkehrt, denn so klingt es nahezu aufdringlich.

Eine Art Neuauflage der Gruselserie mit leichten Variationen. Keine Konkurrenz zu Sinclair und Burns, sondern eher Gruselserie light für den kurzen Hörappetit zwischendurch. Gut produziert, mit kleinen Macken, die man im Laufe der Zeit ausbügeln kann und auch sollte. Nach oben hin kann man sich noch deutlich steigern, aber wenn man der Serie und dem Produzententeam noch ein wenig Zeit gibt, dann kann es vielleicht mal eine richtig gute, eigenständige Serie werden, die es nicht mehr nötig hat sich auf die Ideen anderer Serien zu stützen.

Der Link:
R & B Company

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