Necrophobia Nr. 2
(LPL Records)

Captain Blitz urteilt:

Die Welt des Horrors, widerliche Abgründe, kranke Individuen, bestialische Morde und kranke Kreaturen, die ihr Unwesen treiben. Davon berichten fünf Geschichten, eine schrecklicher als die andere und mittendrin der Hörer. Wird man am Ende noch einen klaren Kopf behalten können oder selber in diese Abgründe hinab gerissen werden?

- Meinung -

War die erste Sammlung von Horrorkurzgeschichten eher noch recht harmlos, so wird diesmal die grobe Kelle ausgepackt und es geht deutlich blutiger und ekelhafter zu, der Gore-Faktor wird ordentlich nach oben geschraubt. Zwar ist dies nicht zwangsläufig erforderlich, um Grusel und Horror zu erzeugen, doch diesmal erfüllt es deutlich den Zweck und diese Compilation schockt wirklich, ein Effekt, den man bei der ersten Folge noch schmerzlich vermisst hat, war diese doch einfach zu zahm. Diese Sorge muss man hier nicht haben, die Themen sind abwechslungsreich und behandelt die verschiedensten Situationen und Taten, ob es nun ein psychopatischer Sammler ist, pseudo-religiöse Mörder sind oder die seltsame Ernährung Überlebender. Eine bunt-blutige Mischung, die für gruselige Unterhaltung sorgt, nie langweilig wird und selbst den härtesten Horror-Fan zufriedenstellen sollte.

Die Lesungen werden von alten Bekannten vorgetragen, die einen hervorragenden Job machen, da findet man nicht mal ansatzweise einen Grund zum Meckern. Alte Recken und Synchron-Asse wie Helmut Krauss, das Ehepaar Marianne Groß und Lutz Riedel, David Nathan und Torsten Michaelis machen ein wahres Lesungs-Fass auf, dass man gehört haben soll und vor allem Michaelis trumpft richtig auf. Regisseur Lars Peter Lueg, seines Zeichens Labelchef, hat hier alles richtig gemacht und die Sprecher so "überwacht", dass am Ende eine optimale Darbietung rausgesprungen ist.

Zwischen den Kapiteln gibt es bereits bekannte Stücke von Andy Matern zu hören, die sehr düster sind, aber auch etwas zu elektronisch und somit auch ein wenig leblos wirken. Daran könnte man noch etwas arbeiten, aber dies sollte nicht als grosses Manko angesehen werden, da die einzelnen Geschichten an sich genug Atmosphäre entstehen lassen und auch so ihre Wirkung nicht verfehlen, die Musiken zwischen den Kapiteln sollte man deshalb auch nur als Bonus ansehen, da es sich hier um reine Lesungen handelt.

Ein solider erster Teil und der Nachfolger zeigt sich in fast allen Bereichen deutlich verbessert. Bärenstark, für jeden Horror-Fan absolut empfehlenswert und rundum gelungen. Da stimmt diesmal sogar der Slogan "Achtung! Abspielen auf eigene Gefahr", denn das ist starker Tobak. Wer derben Horror mag, der wird Necrophobia 2 einfach lieben!

Der Link:
LPL Records

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