Klappentext: 38 Gedichte von Achim von Arnim, Barthold
Heinrich Brockes, Matthias Claudius, Annette von Droste-Hülshoff,
Joseph Freiherr von Eichendorff, Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Johann
Wolfgang von Goethe, Andreas Gryphius, Johann Christian Günther,
Friedrich Hebbel, Heinrich Heine, Georg Herwegh, Friedrich Hölderlin,
Johann Georg Jacobi, Gottfried Keller, Nikolaus Lenau, Christian Morgenstern,
Rainer Maria Rilke, Friedrich Rückert und Theodor Storm.
- Meinung -
Eine stattliche Anzahl von 38 Gedichten wird geboten
und man kann diese wunderbar hören, um sich einfach mal fallen
zu lassen und man lässt sich von den Worten bekannter Dichter
und Schriftsteller berieseln. Man sollte aber nicht den Fehler begehen
und das Gesamtwerk hintereinander weg hören, denn so entgeht
einem vieles. Man müsste eigentlich nach jedem Stück eine
Pause machen und es sich durch den Kopf gehen lassen. So gesehen bietet
das Produkt mehr als nur die reine Spielzeit, da man sich noch später
damit beschäftigen kann.
Man braucht sich nichts vorzumachen, ohne einen vernünftigen
und bekannten Sprecher wäre das Projekt wohl eher gefloppt. Wer
will schon Lyrik hören, wenn sie von einem Neuling gelesen wird,
der sein Handwerk nicht mal ansatzweise versteht? Was macht man also?
Genau, man holt sich einen der bekanntesten Sprecher überhaupt
ins Haus und mit Joachim Kerzel ist dies sicherlich auch gelungen.
Hier und da klingt seine Stimme für die vorliegenden Texte zu
brummelig und düster, dann wiederum genau passend. Es könnte
also insgesamt von der Darbietung her besser ausgefallen sein, aber
so kann man das Regiedebüt Holger Michels schon als gelungen
ansehen.
Die Produktion wird nicht untermalt, es gibt keine
Musik. Somit handelt es sich um eine reine Lesung. Für die teilweise
sehr kurzen Texte wären Musiken wohl auch nicht sehr sinnvoll
gewesen, diese hätten dann eher ablenkend auf Kerzels Ausführungen
gewirkt.
Eine kleine, feine Produktion und ein gelungener Erstling,
der aber eher ein Nischenproduk darstellt. Wer aber mal gepflegte
Lyrik ohne großes Tamtam hören möchte, der wird hier
fündig. Man kann nur hoffen, dass Pangea darauf aufbauen kann
und es bald weitere Produktionen geben wird. Hier zeigt man jedenfalls,
dass man Qualität abliefern kann.
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