Metropolis ist nicht nur eine kalte Stadt, viel mehr
eine kalte, seelenlose Welt. Über der Erde wohnen die herrschenden,
unter ihnen die Sklaven und immer wieder ist von Futter für die
Maschinen die Rede. Das "Hirn von Metropolis", Joh Fredersen(Joachim
Höppner), wacht über seine Kreationen, damit alles an seinem
Platz bleibt und nichts aus den Fugen gerät. Doch mit dem Erscheinen
einer Frau namens Maria (Jule Ronstädt) und der Liebe, die sein
Sohn Freder (Jan Neumann) zu ihr entwickelt, beginnt der Anfang vom
Ende. Kann es Liebe in Metropolis geben? Der Zauberer Rotwang (Werner
Haindl) kreiert einen Doppelgänger, der diese Liebe unterbinden
soll und das Ende von Metropolis einläutet...
- Meinung -
Schwer zugänglich, experimentell, depressiv und
langatmig, so kann man Metropolis umschreiben, jedenfalls mache ich
das so. Die Idee, einen Stummfilm als Hörspiel zu präsentieren
ist originell, keine Frage, aber man hätte es auch getrost lassen
können. "Hörspiel des Jahres 2001", so hat es
die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt bestimmt,
aber unter welchen Gesichtspunkten? Der Ottonormal-Hörer kann
wahrlich nicht viel mit dieser Produktion anfangen, ist sie doch zu
eigenwillig auf Kunst bedacht. Für mich sicherlich nicht das
Hörspiel des Jahres 2001, denn da gab es durchaus bessere Werke
und ich empfehle da doch lieber den Hörspiel-Award
der News-Kooperation, auch wenn der nicht so sehr auf Kunst bedacht
ist, so gibt er doch die besten Vertreter DER Kunst wieder, die wie
Hörspiel nennen.
Sprechertechnisch solide, einwandfrei erzählt,
da hat man eine gute Cast auf die Beine gestellt. Die ultimative Sprecherleistung
kommt aber von niemandem der Beteiligten, dafür sind die Sätze
einfach zu kurz und knapp geraten, selten wird richtig geschauspielert
oder wird lauter. Lediglich Jule Ronstädt hat eine prägnante
Szene, die aber auf lange Sicht und auf das gesamte Hörspiel
gesehen leider etwas untergeht.
Die Musik kann man schwer als solche bezeichnen, sind
es doch elektronische Klänge, kalte Töne. Zur Untermalung
sind sie perfekt, wird dem Hörer die herz- und seelenlose Stadt
Metropolis doch mühelos nähergebracht. Maschinenklänge
runden das Bild ab, die Stärke dieser Produktion.
Leider schneidet diese Produktion bei mir nicht so
gut ab, zu avantgardistisch will man ein Meisterwerk präsentieren,
was aber zu gewollt und gewaltsam daherkommt, als dass dieses Hörspiel
bei mir den ersten Platz im letzten Jahr gemacht hätte. Es ist
gut, mehr aber auch nicht, die Atmosphäre und die Geschichte
hebt es über den Durchschnitt, aber daran ist man meiner Meinung
nach auch nur knapp vorbeigeschrammt.
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