Kurt Wallander (Andreas Biswoski) hört nachts
einen Schuss, sein Nachbar hat anscheinend Selbstmord begangen. Dieser
Fall kommt dem jungen Kurt vielleicht gar nicht mal so unrecht, strebt
er doch eine Kariere bei der Kripo an. Sein Vorgesetzter Hemberg (Jürgen
Thormann) geht ebenfalls von Selbstmord aus, doch Kurt will daran
nicht glauben, irgendwas stimmt nicht. Warum hätte sein Nachbar
kurz vor seinem Tod auch noch eine Buchreihe bestellen sollen? Wer
bricht nachts in die Wohnung des Nachbarn ein und legt ein Feuer?
Viele Fragen und wenig Antworten, doch Wallander stellt Nachforschungen
an, die vielleicht doch nicht so karriereförderlich sind wie
er zunächst dachte.
- Meinung -
Wallander mal anders, aber immer noch fantastisch!
Diese Rückblick auf die Anfänge seiner Karriere sind äußerst
interessant und man erfährt, wie alles anfing und die Beziehung
zu seinem Vater wird kurz dargestellt. Dazu kommt natürlich der,
für Wallander typische, ungewöhnliche Fall, den man einfach
schon von Mankell erwartet. Alles ist recht düster, unheimlich
und man fragt sich die gesamte Zeit über, wer denn hinter diesem
Verbrechen steckt. Mitraten ist leider unmöglich, aber man verfolgt
die Geschichte trotzdem gespannt und möchte keine Sekunde verpassen!
Sprechertechnisch erste Sahne! Ein längeres Wiederhören
mit Jürgen Thormann ist alleine schon den Kauf wert, als Kurts
Vorgesetzter Hemberg eine Klasse für sich und eigentlich der
beste Mann in dieser Produktion. Den Wallander spricht diesmal Andreas
Bisowski, was auch logisch ist, denn immerhin spielt dieser Hörspiel
um 1969, also am Anfang der Karriere eines jungen Wallanders, von
daher macht die andere Besetzung dieser Rolle natürlich Sinn
und Bisowski kann sich ebenfalls hören lassen und er führt
auch als Ich-Erzähler durch diese Produktion. Ein weiterer Bekannter
dürfte Peter Gröger sein, der hier leider nur eine kurze
Rolle als Kurts Vater hat, aber von ihm kann man auch nichts anderes
als einen sehr gut erledigten Job erwarten, auch wenn man gerne mehr
von ihm hören würde. Die Nebenrollen wurden ordentlich besetzt
und man kann von einer perfekten Besetzung sprechen, denn kein Beteiligter
fällt in irgendeiner Weise negativ auf, was auch für die
sehr gute Regie spricht.
Die schlechte Nachricht vorweg: Die Musik ist zu laut
eingespielt worden. Die gute Nachricht: Sie ist sehr stimmung- und
druckvoll und unterstreicht die unheimliche Atmosphäre bestens.
Da dürfen die Effekte natürlich in nichts nachstehen und
tragen zum positiven Gesamteindruck bei.
STIL hat den Bogen raus, es sind einfach DIE Wallander-Produzenten
und man darf auf weitere Hochkaräter hoffen. Dieses Hörspiel
ist jedenfalls ein sehr empfehlenswerter Release und alle Krimifans
werden ihn genießen, wenn sie sich dieses Werk zulegen...was
sie auf jeden Fall tun sollten. Eine Stunde Spannung pur zu einem
angemessenen Preis, nicht entgehen lassen!
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