Ein Mann stirbt an einem Geldautomaten und die Polizei
tappt im Dunkeln. Was soll dieser Mord bezwecken und wer steckt dahinter?
Weitere Morde geschehen und langsam entdeckt man eine Spur, die zu
einem hochgesicherten Rechner führt, der mit einer "Brandmauer",
einer Firewall geschützt wird. Wallander (Heinz Kloss) und sein
Team erkennen die ganz Tragweite dieses Falles und sind nahezu machtlos.
Wird der Täter es schaffen seinen genialen Plan aufgehen zu lassen?
- Meinung -
Ein Fall in "Überlänge" vergleicht
man mit den anderen Produktionen von STIL. Hier präsentiert die
Berliner Hörspielschmiede eine knapp dreistündige Produktion,
die moderner wirkt als die anderen Fälle, da es hier um das Thema
Computer, Internet und Firewalls geht. Ist trotzdem die typische "Wallander-Magie"
vorhanden? Ja, sie ist vorhanden und auch dieser Fall wirkt sehr komplex
und mysteriös, was das Mitraten natürlich nicht gerade erleichtert,
doch der Hörer wird trotzdem gefesselt sein, Langeweile ist hier
ein Fremdwort.
Die STIL-Besetzung ist meiner Meinung nach immer noch
die überzeugendste von allen. Heinz Kloss ist DER Kurt Wallander
schlechthin und auch die restliche Cast kann mit einer Ausnahme überzeugen.
Die Schwachstelle ist der Erzähler Christoph Schobesberger, denn
bei ihm meint man manchmal, dass er sein eigenes Gesicht verschluckt
oder über seine Zunge stolpert. In späteren Folgen ist er
nicht mehr dabei und Heinz Kloss macht den Ich-Erzähler, was
auch besser wirkt. Sonst jemanden hervorzuheben fällt schwer,
da alle an einem Strang ziehen und qualitativ sich nichts nehmen.
Dies spricht für das hohe Niveau und die sehr gute Arbeit des
Regie.
Die typischen Klänge kommen als Untermalung zum
Einsatz und man kennt diese bereits von anderen Wallander-Produktionen
von STIL. Joe Benellis Saxophon dürfte hier am markansten und
dominantesten sein, aber auch Peter Jacksons Klavier weiß zu
gefallen. Insgesamt ist die Amtosphäre einfach hervorragend und
man kann problemlos in diese Welt eintauchen. Dazu hier und da schöne
Effekte und man meint in den jeweiligen Szenen wirklich im Raum zu
stehen und die Handlung mitzuerleben, weil es wirklich tollen Raumklang
gibt.
Nicht der beste Wallander, aber einer der besseren
mit Sicherheit. Die STIL-Produktionen lassen wirklich keine Wünsche
offen, denn technisch sind sie perfekt und es hängt wirklich
alles von der jeweiligen Story Mankells ab, ob ein Wallander empfehlenswert
ist oder nicht, dieser ist es jedenfalls.
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