In der Gruselattraktion "The London Flungeon" tanzen die Puppen, im wahrsten Sinne des Wortes, denn irgendeine Kraft erweckt diese zu schaurigem Leben. Ganz klar, Jac Longdong (J. Brandon), der recht eigentümliche Geisterjäger, wird sich dieser Sache annehmen, wenn er denn endlich mal seinen Hintern vom Fernseher wegbekommt. Mit seinem Partner Richard Hamill (D. Russel) versucht er die bestialischen Morde im Gruselkerker aufzuklären.

- Meinung -

Die Veralberung auf John Sinclair und Konsorten ist da, Jac Londgong (gesprochen: London)! Jac kaspert sich durch ein Abenteuer, welches nicht ganz schlüssig ist, die Aufklärung ist plötzlich da und auch sonst geht es in einem irren Tempo drunter und drüber und man fragt sich nicht gerade selten nach dem Sinn. Es werden Storyzweige auf die Beine gestellt, die nachher offen im Raum schweben und man fragt sich als Hörer wie es damit weitergehen wird. Die Serie zeigt Potenzial, doch eine schlüssige Geschichte sollte sie trotz aller Albereien und flachen Witze schon bieten, denn Lacher übertünchen nicht die klaffenden Lücken. Der Splatterteil hält sich in Grenzen, es wird stellenweise schon blutig, aber nie so wahnsinnig schlimm, denn es wird alles stark ins Lächerliche gezogen und somit nimmt man die blutigen Eskapaden nicht so ernst.

Die Sprecher sind nicht bekannt, vielleicht mit Ausnahme von Wolfgang Stauss, dem Erzähler, denn er ist kein ganz unbeschriebenes Blatt. Seine Erzählweise passt sich der Story an, es geht streckenweise in einem irrwitzigen Tempo zur Sache und der Hörer hat gelegentlich das Nachsehen. Ansonsten ist seine Leistung ordentlich, seine markante Stimme führt einigermaßen souverän durch das Hörspiel, wenn es denn bei diesem Chaos noch geht. Die Sprecher der beiden Hauptrollen sind ebenfalls talentiert und haben ihre Sache gut im Griff, warum diese sich aber hinter Pseudonymen verstecken entzieht sich meiner Kenntniss. Man kann vom Rest der Besetzung eigentlich auch nur positiv sprechen, insgesamt hat die Riege ein sehr hohes Niveau und das lässt die Mängel in der Story etwas verblassen.

Musikalisch braucht sich die Produktion nicht mal hinter den aktuellen Sinclairs zu verstecken, wirklich imposante Klänge. Die Effekte wissen ebenfalls zu gefallen und untermauern die Albernheiten im Hörspiel wunderbar, selten hat man so lange Splattergeräusche gehört wie in dieser Produktion.

Jac Longdongs erstes Abenteuer ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack und einige werden es als stumpfen Schwachsinn unterhalb der Gürtellinie einstufen, andere werden daran wahrscheinlich ihre helle Freude haben. Anders ausgedrückt: Wer rasanten Unsinn mag und sich nicht an so Dingen wie der Story stört, der wird gute bedient sein. Wer mit Fäkalhumor und losen Fäden in der Geschichte nichts anfangen kann, der sollte lieber die Finger davon lassen. Wenn R & B das Tempo drosseln, die Story mit mehr Sinn füllen und die Qualität und das Niveau der Gags anheben, dann dürften die beiden ein paar Skeptiker weniger haben und somit einige Fans gewonnen haben.

Der Link:
R & B Company

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