Drei Geschichten, drei Psychopathen, drei Schicksale.
Der Wahnsinn macht vor keiner Person halt, unabhängig von Geschlecht
und Alter. Ob es nun der Hausmeister, die im Internet surfende, alleinstehende
Frau oder ein einsamer Mann im Wald ist, jeder hat sein Päckchen
zu tragen und geht damit in beeindruckender Manier um, wenn man es
vom Standpunkt eines Psychopathen aus sehen möchte. Mord und
Totschlag stehen an der Tagesordnung und es endet in allen Fällen
verdammt finster.
- Meinung -
Diesmal nimmt sich die Hörfabrik eigens geschriebene
Kurzgeschichten vor und setzt diese als Kurzlesungen um. Diese präsentieren
sich als spannend, sehr kurzweilig und unterhaltsam. Natürlich
sind die Geschichten nicht immer sehr innovativ oder besonders neu,
aber sie wissen den Hörer gekonnt zu unterhalten, ohne jemals
langweilig zu werden. Die dritte Story schrammt aber auch nur knapp
an der Langeweile vorbei, das sie zu lange braucht, um richtig in
Gang zu kommen, doch das Ende entschädigt für alles. Sollte
man die Qualität der Stories noch ein wenig steigern können,
dann hätte man einen Gewinner im Sortiment, denn die Kurzarbeit
hat das Zeug zu einer großen Serie zu werden. Man sollte auch
in den nächsten Folgen ein Thema wählen und dazu mehrere
Geschichten präsentieren.
Die Sprecher können teilweise überzeugen,
man merkt ihnen schon noch an, dass es keine Vollprofis sind. Dennoch
leisten sie relativ ansprechende Arbeit, doch es ist noch ein weiter
Weg bis nach oben. Der beste der drei Sprecher ist Horst Kurth, da
gibt es nichts dran zu drehen. Er wirkt schon ziemlich routiniert
und kann überzeugen, doch mit jeder Geschichte geht es ein klein
wenig bergab. Somit ist Christoph Tiemann leider der schlechteste
Sprecher, aber auch nicht schlecht im eigentlichen Sinne. Man merkt
bei ihm halt nur am leichtesten, dass er kein Profisprecher ist. Hinzu
kommt auch noch, dass man einen Versprecher dringelassen hat, was
aber weniger Tiemanns Fehler ist, sondern viel mehr der Fehler der
Regie. Da hätte man sorgfältiger zu Werke gehen sollen.
Man hat die Produktion mit Musik und Effekten aufgepeppt,
was ihr auch hörbar gut tut. Man kann also von einer inszenierten
Lesung sprechen und so werden ein paar produktionstechnische Macken
verdeckt. Durch die Untermalung wird das Hörbuch aufgewertet,
die Szenen plastischer und das Hören an sich macht auch mehr
Spaß.
Ein sehr ansprechendes Cover, welches zwar nicht unbedingt
viel mit dem Thema Psychopathen zu tun hat, aber doch sehr nett anzuschauen
ist.
Man hätte mehr Tracks setzen sollen, dann wäre
ein größerer Hörkomfort möglich gewesen. So besitzt
jede Geschichte nur einen Track, was bei einer Spielzeit von 15-30
Minuten pro Story natürlich nicht ausreichend ist. Daran muss
man noch arbeiten!
Durch die neue Serie hat die Hörfabrik seine Produktpalette
erweitert und man hat eine interessante neue Reihe dabei. Für
Fans der Hörfabrik sowieso ein Muss und für Freunde harter
Geschichten mit unschönem Ausgang auch einen Versuch wert.
|