Charles August Milverton (Hans-Werner Bussinger) kann man als einen Erzfeind des Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Joachim Tennstedt) bezeichnen. Immer wieder kreuzen sich die Wege dieser beiden Herren. Diesmal erpresst Milverton mit diversen Briefen mit heiklem Inhalt einige Damen und will so zu Geld kommen. Holmes versucht dies zu verhindern...
In Cornwall geht anscheinend der Teufel um! Dies wird nach schrecklichen Morden jedenfalls behauptet. Holmes und Watson (Detlef Bierstedt) nehmen die Ermittlungen auf. Steckt wirklich der Leibhaftige dahinter oder ein doch eher menschlicher Täter?
- Meinung -
Erneut sind Holmes und Watson an der Reihe und der Hörer kommt wieder in den Genuss von zwei kleineren Fällen, wobei kleiner hier immer relativ ist, schliesslich spendiert Titania Medien dem Hörer eine CD mit einer Spielzeit von 75 Minuten. Somit kann man zwei Fälle hören, die bei anderen Labels getrennt erscheinen würden, also "value for the money". Die Fälle an sich kommen absolut kurzweilig daher, sind spannend und fesseln den Hörer. Mit dem Mitraten fällt es leider etwas schwer, weil man natürlich kein Sherlock Holmes ist, dem muss man also das Ermitteln überlassen, der Hörer kann sich entspannt zurücklehnen und den Ermittlungskünsten lauschen. Wie immer weiss die Interaktion zwischen Holmes und Watson zu gefallen und hier lernt man auch den Erzfeind Milverton kennen. Grosses Krimikino wird also geboten und die Geschichten, sowie die Bearbeitung, sind einfach top.
Irgendwie hat man schon fast gar keine Lust mehr über die Sprecher und ihre Leistungen in einem Hörspiel von Titania Medien zu sprechen? Was, so schlecht? Nein, eher das Gegenteil ist hier der Fall, denn hier wird mit einer erschreckenden Kontinuität gearbeitet. Die Sprecher hinterlassen erneut einen tadellosen Eindruck, ganz einfach. Ob es nun das famose Duo Tennstedt und Bierstedt ist oder man es mit den sehr gut aufgelegten Gastsprechern zu tun hat. Witzig ist der Auftritt Christian Rodes, der bei Maritim den Sherlock Holmes spricht und hier als Inspektor Jones im Einsatz ist. Hervorheben muss man auch Jürg Löw und Hans-Werner Bussinger, vor allem letzterer kommt herrlich fies rüber, einfach grossartig. Somit geht auch dieses Werk was die Sprecher betrifft gelungen über die Bühne.
Anscheinend hat man sich für Sherlock Holmes ein paar Stücke von Manuel Rösler reserviert, denn nur hier gibt es seine Klänge noch zu hören, die aber wohl vorher schon in einer gewissen Menge eingespielt worden sind. Auf seine Stücke kann man sich verlassen, sehr atmosphärisch und sie verleihem dem Hörspiel das richtige Flair, England am Ende des 19. Jahrhunderts lebt wieder. Das gilt aber auch für die anderen Stücke, die zwar anscheinend aus einem Soundarchiv stammen, doch bei Titania weiss man wie man diese einzusetzen hat. Eine dichte Atmosphäre, die den Hörer ohne Probleme in die richtige Stimmung versetzt.
Dieser Serie ist und bleibt im Krimibereich das Nonplusultra, da führt einfach kein Weg dran vorbei. Wer perfekt produzierte und spannende Krimihörspiele sucht, der muss hier einfach zuschlagen. Titania Medien arbeitet mit unglaublicher Präzision und bisher hat man nicht mal ein durchschnittliches Hörspiel rausgebracht, an schlechte muss man gar nicht erst denken. Alle Hörspiele an sich könnten Kandidaten für einen Hörspie-Award sein und die fünfte Folge der KRIMI Klassiker ist da keine Ausnahme. Weiter so!
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