Nach und nach werden die Bewohner von Marks Priory
mit einem indischen Halstuch ermordert. Wer steckt dahinter und was
verspricht sich diese Person davon? Chief Inspector Tanner (Lothar
Didjurgis) und sein Gehilfe Detective Sergeant Troy (Herbert Schäfer)
von Scotland Yard sollen der Sache auf den Grund gehen und ihnen offenbart
sich eine Strudel von Intrigen und Zwistigkeiten, der ihnen die Arbeit
nicht gerade erleichtert. Können die beiden Ermittler das Geheimnis
lüften und den Morden ein Ende setzen?
- Meinung -
Titania Medien betritt mit einem klassischen Stoff
die Bühne und liefert eine originalgetreue Umsetzung dieser Vorlage
ab. Es ist zwar eine typische Wallace-Story, die eine bestimmte Cast
an Charakteren bietet, einer undurchsichtiger als der andere und den
Hörer erwartet ein Fall im "whodunnit"-Stil, man sucht
den Täter, ratet mit wartet gespannt auf die Auflösung.
Diese wird am Ende vielleicht dann etwas zu schlagartig abgeliefert,
doch in der Gesamtheit kann diese Bearbeitung voll und ganz überzeugen.
Trotz einer Spielzeit von satten 122 Minuten sucht man Längen
vergeblich und wird die ganze Zeit gefesselt sein, also durch und
durch ein spannender Fall.
Wer anfangs denkt, dass Titania Medien nur zwei bekannte Sprecher
(Christian Rode und Dagmar von Kurmin) in das Hörspiel gepackt
hat und drum herum nur Amateure gepackt hat, der irrt gewaltig. Neben
den Veteranen, denen man voller Freude nach langer Abstinenz lauscht,
hat man eine hervorragende Mischung aus Synchronsprechern und Hörspielnewcomern
gefunden. Neben Manja Doerings gelungenem(Stimme von Reese Witherspoon
und Natalie Portman) Debüt in einem Hörspiel hört man
zum ersten Mal Lothar Didjurgis und Herbert Schäfer als Ermittlergespann
von Scotland Yard, die ebenfalls eine sehr gute Figur abgeben. Einen
"alten Bekannten" hört man mit Jürg Löw wieder,
den man als Erzähler der Serie Point Whitmark kennen dürfte,
der hier einen undurchsichtigen Butler abliefert und seine Rolle sehr
glaubwürdig rüberbringt. Insgesamt sind alle Sprecher voll
bei der Sache und über die Veteranen muss man eigentlich nichts
sagen, denn man weiss genau, dass es ein Genuss ist diesen beiden
Stimmen nach Jahren endlich wieder in einem Hörspiel lauschen
zu dürfen. Das Regiedebüt Marc Gruppes ist jedenfalls voll
aufgegangen und man freut sich schon auf weitere Produktionen.
Man konnte Manuel Rösler gewinnen und damit hat
man einen Volltreffer gelandet. Mit seinen Musiken für Point
Whitmark hat er damals schon für Furore gesorgt und hier setzt
er seine phantastische Arbeit souverän fort. Seine Stücke
sorgen stets für die richtige Stimmung und Atmosphäre und
der Hörer kann gar nicht anders, als sich richtig in die Szenen
und Situationen hinein zu versetzen. Wieder mal eine großartige
Leistung Manuels und seiner Musiker. Gepaart mit tollen Effekten wird
zusätzlich zur Untermalung beigetragen und man kann nur gratulieren.
Die Tonqualität an sich ist ebenfalls hervorragend, ein glasklarer
Sound wird präsentiert, den auch nicht jedes Hörspiel zu
bieten hat.
122 Minuten (fälschlischerweise nur 110 Minuten
angegeben) feinste Krimiunterhaltung wie man sie schon lange nicht
mehr zu hören bekommen hat. So ein Debüt macht Spaß
und Titania Medien spielen nicht unten mit, sondern sorgen für
mächtigen Wirbel und mischen die Hörspielwelt kräftig
auf. Man betritt die Bühne direkt in der Profiliga und für
jeden Krimifan ist diese Produktion eine wahre Offenbahrung. Im Rennen
um das Hörspiel des Jahres dürfte man sich auch schon einen
Startplatz gesichert haben. Wer mal wieder ordentlich mitraten will,
der legt sich diesen Kracher zu und zu einem ordentlichen Preis wird
einiges geboten. Von diesem Label wird man noch einiges erwarten können!
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