Lena (Rike Götting) ist ein Mädchen, welches von Satan und Gott (Dennis Rohling und Michael Eickhorst) gleichermaßen auf die jeweilige Seite gezogen werden soll. Was macht das Mädchen denn so aussergewöhnlich? Sie hat einen Gurkenohring, der ihr signalisiert, dass sich Gurken in der Nähe befinden. Das ist ganz schön durch, aber noch lange nicht alles, denn sie ist total auf Holger, die Hörspielgurke (Dennis Rohling), fixiert. Wird sie die Plüschfigur besagter Figur zu Weihnachten bekommen und kann sie sich für die richtige Seite entscheiden?
- Meinung -
Die Gurke ist wieder da und erlebt ein weihnachtliches Abenteuer. Hier geht es wieder haarsträubend, albern und einfach unglaublich zu, befinden sich doch anscheinend Gott und Satan im Clinch und wollen ein Mädchen auf ihre Seite ziehen. Mittendrin Holger, als Spielzeug, als Tannenbaum und als, wer hätte das gedacht, Gurke. Das Hörspiel an sich zieht sich leider etwas und findet seine Höhepunkte immer dann, wenn andere Hörspiele aufs Korn genommen werden, darunter unter anderm Larry Brent (sehr genial!) und Otherland. Leider schafft es dieses Abenteuer der Hörspielgurke nicht über die volle Distanz zu überzeugen, doch man kann sagen, dass es hier einen weiteren Schritt nach vorne geht, da das Gesamtbild einfach professioneller wirkt.
Man muss wohl nicht mehr auf die gesamte Ferkel-Crew eingehen, aber man kann sagen, dass sich hier generell einiges getan hat und nahezu alle sich um eine professionelle Darbietung bemühen, was man ihnen auch anhört. Souverän bringen Michael Eickhorst und Dennis Rohling ihre Texte rüber und es darf bezweifelt werden, ob Profis dies besser machen könnten. Lediglich als Tannenbaum geht Dennis Rohling einem auf den Zeiger, was aber an der gepitchten Stimme liegt und nicht an seiner Performance. Als Newcomerin muss man ausdrücklich auf Rike Götting hinweisen, der man ein grosses Talent attestieren kann und wenn sie ihren Weg macht, dann wird man sie in Zukunft sicherlich bei den bekannten Labels wiederhören und das sollte dann niemanden verwundern. Hoffentlich kann man sie vorerst bei FerkelRecords halten, es wäre zu wünschen. Konrad Halver gibt sich auch in einer kurzen, aber urkomischen Szene die Ehre und zwar als Jesus Christus, einer Art Spezialagenten des Herrn. Die Szene muss man gehört haben, um sie wirklich zu glauben.
Dennis Rohling hat einiges bei Manuel Rösler gelernt, denn man muss an dessen Stücke denken, wenn man diese Produktion hört. Schöne Klänge dringen ins Ohr, untermalen die jeweiligen Szenen gekonnt und es kommt die passende Stimmung auf. Wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass Dennis Rohling in diesem Bereich seine Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen hat, dann kann den Hörer noch einiges erwarten. Er ist auf dem richtigen Weg und das beweist dieses Hörspiel schon recht eindrucksvoll. Die sonstige Untermalung in Form von Effekten und Geräuschen fällt zwar nicht ganz so überzeugend und beeindruckend aus, da hätte man etwas großzügiger sein können. Nicht, dass die Untermalung schlecht ist, mit Sicherheit nicht, aber eine größere Auswahl an Geräuschen wäre nicht verkehrt gewesen.
Auf der CD befindet sich noch ein nett gemachter CD-Rom-Teil, bei dem vor allem das Quiz empfehlenswert ist. Hinzu kommen die Musikstücke des Hörspiels, die man dort gezielt anspielen kann und einige andere Sachen, die man entdecken kann.
Witzig ist die dritte Folge Holgers allemal, doch sie hat ihre Längen und zieht sich streckenweise doch sehr. Hinzu kommt die urige Story, die zwar gerne auch andere Hörspiele auf die Schippe nimmt, doch auch einiges an Vorkenntnissen benötigt, die nicht alle Hörer haben werden. Unterm Strich ist es zwar die bisher professionellste Produktion, die aber mit den bereits erwähnten Problemen zu kämpfen hat. Dennoch kann auch hier der Hörer wieder all das erwarten, was FerkelRecords ausmacht. Ein lustiges Stück Hörspiel, wie man es von diesem Label kennt und hoffentlich wird es mit der Hörspielgurke auch in Zukunft wieder komisch zugehen.
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