Bekloppte Hörspiele

Helmi Nr. 1
- Das Unfallmonster vom Stern der Flepse -
(Junior)


Captain Blitz urteilt:

Flix Flax, der Stern der Flepse, wird vom Unfallmonster heimgesucht. Was es macht? Der Name verrät es schon fast, das Ungeheuer ernährt sich von Unfällen aller Art und um diese herbeizuführen hat es einen großen Koffer mit vielen Utensilien dabei. Die Flepse sind nahezu machtlos, denn sie sind total in ihre unterschiedlichsten Mobiel vernarrt und fahren schnell und rücksichtslos, also ein gefundes Fressen für das gefährliche Monster. Kann man etwas dagegen ausrichten? Kann Helmi, der Präsidentensohn, weiterhelfen?

- Meinung -

Argh, was für eine hirnrissige Story und dann noch ohne jegliche Struktur und frei von Sinn. Zunächst behandelt man die Geschehnisse auf Flix Flax, das Monster wütet und dann spielt sich die Handlung urplötzlich auf der Erde ab, es ist Weihnachtszeit und die Oma erzählt völlig in die Länge gezogen ihren Kindern von Helmi und Konsorten. Hervorragend, wenn schon erwachsene Hörer nicht mehr wissen was vorne und hinten ist, wie sollen dann erst die Kleinen kapieren, was da gerade abläuft? Was diese Geschichte und die komplette Serie sein sollen weiß wohl auch nur jemand bei Junior. Warnung vor rücksichtsloser Raserei gepaart mit Fantasy oder einfach nur purer Unfug, der keinen Sinn ergibt? Das Hörspiel wirft mehr Fragen auf, als dass es sie beantwortet.

Zunächst glaubt man eine Lesung mit Musik und Effekten vor sich zu haben, doch dann zieht sich die Erzählerin Tini Beier (unglaublich schlecht, monoton und nervig!) nach einem wahren Monolog-Marathon fast komplett zurück und überlässt den anderen Amateure aus dem Hause Junior das Feld, doch eine Besserung ist nicht in Sicht, es geht einfach grottig zu. Einen Lichtblick gibt es noch, denn der trägt den Namen Sandra Meyer und ihre Leistung ist noch recht akzeptabel und kann deutlich gegenüber den anderen Sprechern hervorgehoben werden.

Wie schon bei Dracula hat man eine permanente Musikuntermalung gewählt. Schön und gut, wenn es sich dabei nicht um total billiges Gedudel handeln würde, welches nach wenigen Sekunden schon anfängt den Hörer zu nerven und in den Wahnsinn zu treiben. Für die Effekte gilt gleiches, denn die ausgewählten Geräusche wirken albern und extrem billig. Sowas haben schon ganz andere Studios besser hinbekommen und es müssen nicht mal große Label sein, eigentlich kann jeder eine bessere Untermalung auf die Beine stellen und das soll was heissen.

Besondere Erwähung sollte auch das Cover finden, selten habe ich ein komischeres Werk gesehen. Helmi könnte z.B. das Maskottchen eines Blutspendezentrums sein und das Titelbild an sich lässt Dali und Hieronymus Bosch vor Neid erblassen. Das Ding in Postergröße im Kinderzimmer und schon hat der Nachwuchs keinen ruhigen Schlaf mehr, schrecklich!

Die übliche und erwartete Junior-Produktion. Zwar nicht sonderlich lang, aber das Hörspiel zieht sich, als handele es sich dabei um eine Lesung auf 10 CDs. Gepaart mit unterirdischer Qualität sucht der Hörer schnell das Weite, doch keine Sorge, die Mobile der Flepse holen auch DICH schnell ein! Junior ist einfach ein Label zum Abgewöhnen.

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