Helge Schneider
- Satan Loco -
(Roof Music)

Captain Blitz urteilt:

Eigentlich ist er in Rente, der Ruhestand will genossen werden, der Kommissar Schneider ermittelt eigentlich nicht mehr. Doch das Nichtstun ist nicht unbedingt sein Fall und da steht er an, der nächste große Fall für den Kommissar. Werden er und der geheimnisvolle Satan Loco sich jemals begegnen? Und welches Verbrechen wird dieser mysteriöse Mann auf seiner Harley begehen? Gibt es überhaupt ein Verbrechen? Kommissar Schneiders neuer Fall könnte rätselhafter kaum sein!

- Meinung -

Eigentlich ist das hier gar kein richtiger Fall für den Kommissar Schneider und somit geht es hier auch wenig spannend zu. Primär dürfte es den Fans und Hörer gar nicht mal um Spannung gehen, sondern um Gags und bizarre Situationen. Von denen gibt es zwar auch ein paar, aber leider auch nur ein paar. Richtig lachen konnte ich nur 2-3 mal und das als ausgewiesener Fan Helge Schneiders, dafür ist das einfach viel zu wenig. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn der Autor seine Schöpfung das Rentnerdasein hätte fristen lassen, denn so kam der gute Kommissar auch daher, nämlich ziemlich altersschwach. Schade, denn bis auf ein paar nette Ansätze wird hier inhaltlich sehr wenig geboten, zu wenig für ein Gagfeuerwerk, zu wenig für einen echten Schneider.

Wie immer liest der Meister persönlich sein eigenes Werk vor, doch auch in diesem Bereich will der Funke nicht so ganz überspringen. Zwar fand ich es schon sehr amüsant, dass er reinkam und erstmal die Sprecherkabine schließen musste, die Aufnahme lief natürlich rein zufällig schon und man hört immer wieder, wie er anscheinend die Seiten seines Buches umblättert. Das war es dann aber auch schon mit den positiven und lustigen Aspekten, Schneiders Performance fand ich für seine Verhältnisse geradezu bieder, das kann er viel besser und das hat er bei seinen diversen Hörbüchern schon mehrfach unter Beweis gestellt. Er geht so gut wie gar nicht aus sich heraus, liest den Text einfach runter, auf Betonungen muss man bei ihm sowieso nicht achten und er zieht sein Ding durch. Sonst hat man aber immer wieder ein paar Ausbrüche serviert bekommen, da verfiel er mal in eine ultrakomische Charge, wechselte die Tonlagen wie es ihm beliebte und machte auch sonst eine ganze Menge Betriebe, davon fehlt hier so gut wie jede Spur. Somit ist auch in diesem Bereich deutlich mehr drin gewesen, hier ist Helge Schneider weit von seiner Bestform entfernt.

Natürlich gibt es auch diesmal wieder Untermalung, der Meister haut in die Tasten und spendiert uns ein paar Stücke, die zwar ganz nett und auch durchaus stimmungsvoll sind, doch wirklich ins Gewicht fällt die Untermalung dann doch nicht. Von einer inszenierten Lesung würde ich deshalb auf gar keinen Fall reden.

So loco ist der Satan dann doch nicht, vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Normalerweise bekommt man von Helge Schneider eigentlich immer ein wahres Feuerwerk des Unsinns serviert, doch diesmal hat er sich seinem Kommissar angepasst, das ganze Werk präsentiert sich leider doch ziemlich altersschwach.

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