Dies ist der schonungslose Bericht, wenn nicht sogar eine Beichte, des Herrn Rodriguez Faszanatas (natürlich nicht sein richtiger Name!), der eine hinterhältige Profession hat, er ist Heiratsschwindler. Sozusagen Betrüger aus Leidenschaft, der arme, unschuldige und vor allem schwerreiche Frauen hinter das Licht führt und dann als ebenfalls schwerreicher Ex-Mann wieder verschwindet. Eben dieser Mann hinterlässt für die Nachwelt nun seine unglaublichen Erlebnisse und wir sollen uns an ihm nun ein Beispiel nehmen...oder auch nicht!- Meinung -Helge Schneider hat wieder zugeschlagen und die "singende Herrentorte" liefert mal wieder höchstpersönlich die Lesung zu seinem aktuellen Buch ab. Diesmal reist Helge nicht durch die Gegend oder lässt Kommissar Schneider einen neuen Fall lösen, oh nein, diesmal schlägt sich seine neue Figur auf die Seite des Bösen, denn er ist ein Betrüger. Rodriguez Faszanatas sieht sich selber zwar nicht als einen schlechten Menschen an, da er den Frauen ja Gutes tut, doch das kann man unterschiedlich auslegen. Kommt der typische Humor Schneiders rüber? Ja, aber erst relativ spät, da hat man ein Drittel der Story schon hinter sich gebracht, dann dreht der Comedian erst auf. Was man anfänglich für eine traurige Geschichte eines in die Jahre gekommenen Gigolos hält, wird nachher dann doch zum helge-esquen Trip, der eine skurrile Situationen nach der anderen bringt. Nach den bereits erwähnten Anlaufschwierigkeiten bekommen die Memoiren dann die typischen Züge einer Schneider-Story und dann geht es auch sehr kurzweilig zu, weil immer wieder eine unvorhersehbar Situation aufkommt oder Helge Schneider einfach einen lockeren Spruch raushaut, bei dem der Hörer dann laut auflachen wird.Natürlich liest Helge Schneider dieses Werk wieder selber und das macht er auch sehr gut und auch besser, als es bei vorherigen Produktionen der Fall war. Er betont ordentlicher, seine "Ausraster", bei denen er gerade in dem Tonfall spricht, zu dem er gerade Lust hat, sind seltener geworden, aber Angst haben, dass das hier kein typischer Schneider ist, braucht hier niemand. Seine Sprüche sitzen, er versucht den diversen Charakteren auch eine eigene Stimme zu geben und ich finde, dass dies hier seine beste Leistung in Sachen Lesung ist. Klaviermelodien sind hier an der Tagesordnung und sind als Trenner zwischen den Kapiteln anzusehen, Untermalung gibt es ansonsten keine. Da hätte Helge großzügiger sein und öfter in die Tasten oder zu einem anderen Instrument greifen können, aber vielleicht wird dies mal bei zukünftigen Produktionen der Fall sein, schaden würde es nicht. Wer die Stories des Comedy-Genies mag, der wird auch hier wieder gut unterhalten werden und bei der Umsetzung hat sich Helge Schneider ebenfalls gesteigert. Mir gefiel dieses Hörbuch sehr gut und wer mit Schneiders eigenwilligen Humor etwas anfangen kann, der sollte sich die Memoiren des Heiratsschwindlers mal anhören. Der Link: |