Helge Schneider
- Bonbon aus Wurst -
(Roof Music)

Captain Blitz urteilt:

Helge Schneider berichtet aus seinem Leben, jedenfalls sagt er, dass dies seine Erlebnisse sind. Da trifft die "singende Herrentorte" Berühmtheiten wie Robert de Niro, er boxt gegen Mickey Rourke, er lebt in den Metropolen dieser Welt und er stand auch schon mal mit Elvis Presley auf der Bühne und stellte dessen Sangestalent in den Schatten. Helge, ein Tausendsassa des Showbiz, aber dennoch kein Star wie man ihn aus dem Fernsehen kennt. Doch hat er nicht schon mal eine Biografie verfasst? Ja, hat er, aber die wahr von vorne bis hinten erstunken und erlogen, natürlich ganz anders als diese hier!

- Meinung -

Die nächste Biografie Helges und diesmal ist es nichts als die Wahrheit, wird hier jedenfalls behauptet, aber was hier geboten wird ist mal wieder eher spaßig gemeint und gefühlte 80% sind Quatsch, 20% könnten eventuell der Wahrheit entsprechen, ganz vielleicht jedenfalls. Zu lachen gibt es aber genug und das ist es was zählt, da ist der Wahrheitsgehalt im Endeffekt nur zweitrangig. Die Gags sitzen, teilweise greift er auf altes Material zurück, das aber zeitlos ist und immer gut kommt und was ja auch Sinn macht, wenn es hier um angebliche Memoiren geht, dazu neue Scherze, die sehr spontan rüberkommen und manchmal ist Helge auch einfach nur Helge und macht mitten in den Aufnahmen mal das Fenster zu, auch gut und vor allem lustig. Die ganze Angelegenheit kommt jedenfalls ukromisch und auch sehr spontan rüber und Fans dürften bei den 3 CDs vom Inhalt her schon mal auf ihre Kosten kommen, falls nicht doch eine ehrliche Biografie erwartet wird.

Natürlich liest Helge selber bzw. er trägt locker vor, hier ein Versprecher, da ein kleiner Verhaspler, aber mal ehrlich, genau das will man doch auch hören, denn das ist ebenfalls immer wieder witzig, wenn Helge Schneider den Text nicht so astrein abliefert. Hier wird improvisiert, da wird mal gelacht, das trägt dazu bei, dass die ganze Sache noch ein Stück lustiger wird und Helge-Fans typische Unterhaltung vom Mülheimer geboten bekommen.

Er lässt es sich natürlich auch nicht nehmen, selber mal in die Tasten zu hauen. Es gibt immer wieder mal Klavierklänge, die zwischen den Kapiteln zum Einsatz kommen und nicht selten klingen diese auch ziemlich melancholisch und ziehen die Stimmung etwas runter. Hier wollte er die Produktion wohl so unterlegen, dass man den Eindruck bekommt, dass es sich hier um einen armen, alten Künstler handelt, der mit einer Träne im Knopfloch sein Leben Revue passieren lässt.

Alles in allem das, was man von Helge Schneider erwartet, nämlich viel Quatsch und Albernheiten, garniert mit der einen oder anderen Tatsache, dazu seine typische Erzählweise und ein paar Klavierstücke, so mag, kennt und liebt man den Musiker und Komiker und für seine Fans ist dieses Hörbuch ein Muss!

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