Gruselkabinett Nr. 46
- Die Maske des roten Todes -
(Titania Medien)

Captain Blitz urteilt:

Hopp-Frosch und Tripetta (Sven Plate und Daniela Reidis) ziehen in der Zeit des "roten Todes", einer tödlichen Seuche, durch die Lande. Die beiden werden von Prinz Prospero (Ernst Meincke) aufgelesen und sollen zur Belustigung der Gäste des kommenden Balles auftreten. Prospero und seine Minister machen sich über das seltsame Paar lustig, doch das Lachen soll ihnen noch vergehen, nicht nur aufgrund des "roten Todes", der den Feierlichkeiten einen Besuch abstatten will!

- Meinung -

Marc Gruppe überrascht die Hörerschaft diesmal mit einer interessanten Herangehensweise, denn er hat die beiden Geschichten "Hopp-Frosch" und "Die Maske des roten Todes" aus der Feder von Schauermeister Edgar Allan Poe genommen, sie miteinander verwoben und aus beiden Werken ein Hörspiel gemacht. Mich hat die Vermischung der beiden Geschichten jedenfalls absolut überzeugt und gut unterhalten, auch wenn man dem Grundsatz der Reihe, dass die Vorlagen originalgetreu adaptiert werden, ein klein wenig untreu geworden ist, einzeln hätte die Vertonung aber keinen Sinn gemacht, da beide Geschichten schlicht und ergreifend viel zu kurz sind, um eine einigermaßen ordentliche Spielzeit zu bieten. Die gibt es hier aber, ca. 65 Minuten spannende, schaurige und auch eigenwillige Unterhaltung wird geboten, die stellenweise auch ein wenig verstörend wirkt, also eine interessante Mischung, an der es nichts auszusetzen gibt, inhaltlich ist das hier schon mal eine runde Sache.

Eigentlich kann man bei Produktionen aus dem Hause Titania Medien die beiden Bereiche Sprecher und Untermalung überspringen, denn da wird in der Regel eigentlich immer gute bis hervorragende Kost geboten. Sprechertechnisch ist das auch diesmal wieder der Fall und es freut mich umgemein, dass man endlich wieder Daniela Reidies in einem Hörspiel zu hören bekommt und zum anderen Sven Plate eine tragende Rolle zu meistern hat. Beide leisten ganze Arbeit, sie gehen mit ihren ungewöhnlichen Rollen absolut begeistert mit und legen wirkliche tolle Performances hin. Das gilt aber nicht nur für dieses Duo, sondern auch für alle anderen Sprecherinnen und Sprecher, ob es nun ein Ernst Meincke als fieser, arroganter Prinz Prospero ist, eine Reinhilt Schneider als Giulietta, Uli Krohm, Viktor Neumann und Alex Turrek als Prosperos Minister, das ist schon eine sehr prominente und talentierte Riege und da ist es auch kein Wunder, wenn es nichts zu beanstanden gibt.

Ob es nun die anfänglichen Szenen sind, in denen sich das seltsame Paar auf der einen und Prinz Propsero und sein Tross auf der anderen Seite kennenlernen oder die späteren Ereignisse auf dem Ball, es wird stets der richtige Ton getroffen, mal düster und bedrohlich, dann wiederum skurril und geradezu bizarr, eine passende und packende Abwechslung, sowohl in musikalischer, als auch in geräuschtechnischer Hinsicht ein Volltreffer.

Eine gute Folge, die ich allen Fans der Reihe absolut empfehlen kann, gute und schaurige Unterhaltung und wer eine interessante Umsetzung von Poes Kurzgeschichten sucht, der ist hier an der richtigen Stelle und sollte sich das Hörspiel nicht entgehen lassen.

Der Link:
Titania Medien

Bei Amazon kaufen:

Zurück