Gruselkabinett Nr. 24 und 25
- Der Fall Charles Dexter Ward -
- Teil 1 und 2 -
(Titania Medien)

Captain Blitz urteilt:

Ist Charles Dexter Ward (Frank Schaff) dem Wahnsinn verfallen? Das will Dr. Marinus B. Willet (Ernst Meincke), ein Freund der Familie Ward, herausfinden und er stellt Nachforschungen ein und kommt in direkten Kontakt mit Charles. Will dieser seinen Vorfahren Joseph Curwen wiederbeleben oder was hat Ward vor? Dr. Willet spürt, dass er hier Dingen auf der Spur ist, die sehr gefährlich für ihn werden können.

- Meinung -

Endlich hält auch der Grossmeister Lovecraft Einzug in das Gruselkabinett! Mit dieser Vorlagen haben sich die Mannen von Titania Medien direkt einen Leckerbissen ausgesucht und diesen auf zwei CDs gebannt. Wie zu erwarten war, geht es hier nicht sonderlich temporeich zu, dafür ist diese Serie aber auch nicht da, doch spannend ist diese Geschichte rund um die Arbeiten des Charles Dexter Ward allemal und zwar nicht zu knapp. Was für Nachforschungen stellt Ward an und was will er mit ihnen bezwecken? Anfänglich wechseln sich die düsteren und gruseligen Augenblicke ab, später geht es dann so gut wie ausschliesslich spannend und unheimlich zu und diese Story macht dem Serientitel alle Ehre. Inhaltlich und von der Bearbeitung werden hier jedenfalls über zwei Stunden feinste Gruselunterhaltung geboten, die keine Wünsche offen lässt.

Die beiden Folgen bieten mal wieder eine erstklassige Besetzung, aber mal ganz ehrlich, wer hat schon etwas anderes erwartet? Den Grossteil bewältigen Ernst Meincke und Frank Schaff, die ganz hervorragende Arbeit abliefern. Hier können beide mal richtig glänzen und zeigen, was in ihnen steckt. Vor allem Frank Schaff, der nun mal prominent auf der Bühne vertreten ist und sein ganzes Talent unter Beweis stellen kann, denn er ist alles, nur kein ewiger Nachwuchssprecher aus den 80ern. Hier zeigt er facettenreich eine bunte Palette seines Könnens und ohne zuviel verraten zu wollen, aber die beiden Rollen Ward und Curwen spricht er sensationell gut und man möchte kaum meinen, dass es sich hier um ein und den selben Sprecher handelt. Doch die beiden müssen die ganze Arbeit nicht alleine bewältigen, ihnen namhafte und gut aufgelegte Kollegen und Kolleginnen zur Seite. Hans-Werner Bussinger macht als Vater Ward eine sehr gute Figur, Cornelia Meinhardt als Mutter Ward ist dagegen eher gewöhnungsbedürftig, auch wenn ihre Leistung in Ordnung geht, das "Problem" ist hier eher der Klang ihrer Stimme. Mit Andreas Mannkopf, Michael Pan, Torsten Michaelis, Julien Haggêge und weiteren ist für ein hohes Niveau gesorgt, wie man es von Titania Medien kennt.

Die Titelmusik erinnert schon ziemlich an Spider-Man und allgemein an die Klänge eines Danny Elfman, dennoch passt es wunderbar zu dieser Geschichte. Ansonsten wird hier eher wohldosiert und gezielt gearbeitet, Musiken gibt es hier nur dann, wenn es wirklich Sinn macht und nötig ist. Geräusche und Effekte übernehmen hier eigentlich die Hauptarbeit und die sitzen perfekt, die Atmosphäre ist bedrohlich und düster, in der Hinsicht wurde bestens gearbeitet.

Eine starke Umsetzung des Stoffes, ein toller Zweiteiler, der eigentlich in jede gute Sammlung gehört. Weitere Hörspielumsetzungen muss es von diesem Werk Lovecrafts nicht mehr geben, denn hier hat Titania Medien mal wieder zugeschlagen und wohl die definitive Vertonung abgeliefert. Absolut empfehlenswert!

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