Gruselkabinett Nr. 23
- Die Bilder der Ahnen -
(Titania Medien)

Captain Blitz urteilt:

Leidet die Familie derer von Wartburg unter einem Fluch? Hat dieser Fluch mit der Geistererscheinung zu tun, die immer wieder auftaucht? Es scheint so und es trifft immer wieder die männlichen Nachkommen der Familie. Dieses schreckliche Geheimnis muss doch aufzulösen sein! Ferdinand von Panner (Dennis Schmidt-Foss) berichtet von seinen Erlebnissen und welche Verbindung er zu dem Gemälde hat, das Dietmar von Wartburg (Bert Stevens) zeigt. Wird Ferdinand dem Fluch ein Ende setzen?

- Meinung -

Nach Johann August Apels "Der Freischütz" ist dies bereits die zweite Schauermär aus seiner Feder, die eine Vertonung durch Titania Medien erfährt. Doch im Gegensatz zum anderen Werk kann dieses hier inhaltlich und von der bearbeitungstechnisch nicht ganz überzeugen. Die schaurigen Momenten sind viel zu rar gesät und die ganze Angelegenheit ist viel zu lang ausgefallen. Die Story schafft es nicht über die gesamte Distanz zu begeistern oder den Hörer in den Bann zu ziehen und das ist der Knackpunkt. Hätte man hier den Rotstift angesetzt und die Handlung gestrafft, dann wäre die Schlagzahl der interessanten Szene auch höher ausgefallen und somit auch deutlich mehr Spannung entstanden, doch das ist leider nicht der Fall.

Das mag zwar vernichtend klingen, dafür fällt der sprechertechnische Bereich umso versöhnlicher aus. Dennis Schmidt-Foss führt sehr gekonnt und souverän durch dieses Werk und er kommt in der Hauptrolle richtig gut rüber. Ihm stehen aber auch namhafte Topsprecher und -sprecherinnen zur Seite, die ihr Handwerk ebenfalls verstehen und zu den Besten der Branche gehören. Klaus Dieter Klebsch, Lutz Riedel, Wilfried Herbst, Jochen Schröder, Marianne Große und weitere überzeugen in ihren Rollen. Dazu gibt es einen besonderen Auftritt von Bert Stevens, den man bisher nur in eher kleinen Produktionen zu hören bekam und hier kann er auf einer größeren Bühne zeigen, was in ihm steckt. Was mich aber etwas gestört hat, ist der Klang der Aufnahmen, was man an folgendem Beispiel festmachen kann. Ein Sprung von Dennis Schmidt-Foss´ Ausführungen in Track 4 zu Track 5, dann dürfte auffallen, was ich meine. Er klingt dann schrecklichen blechern, warum auch immer. Ich bezweifel, dass man dadurch die Akustik der jeweiligen Kulisse darstellen wollte.

Die Untermalung ist ein Traum, keine Frage. Dadurch lebt die Kulisse wunderbar auf und es sollte kein Problem für den Hörer darstellen, sich in die Handlung und die Szenen hinein zu versetzen. Diese üppigen Sounds und die erstklassigen Geräusche sorgen für eine traumhafte Atmosphäre und in diesem Bereich spielen die Titanias ihre Stärken aus.

Wären da nicht diese Längen, dann könnte man glatt mehr mit dieser Folge anfangen. So bleibt zwar immer noch eine Produktion übrig, die es mit den meisten Hörspielen aufnehmen kann, aber von Titania Medien erwarte ich einfach mehr. Von allen bisher erschienenen Folgen liegt diese irgendwo im Mittelfeld, aber war auf wohlig-schaurigen Grusel steht, der sollte ruhig mal reinhören.

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