Gruselkabinett Nr. 14
- Die Blutbaronin -
(Titania Medien)

Captain Blitz urteilt:

Der Baron Ferenc Nádasdy (Uwe Büschken) trauert immer noch seiner verstorbenen Frau Elisabeth (Viola Sauer) hinterher, obwohl er schon längst wieder geheiratet hat. Die Liebe des Barons wird zur Besessenheit und er würde alles dafür tun, damit Elisabeth Báthory wieder von den Toten aufersteht. Doch wie soll er das bewerkstelligen? Eines Tages bekommt er den entscheidenden Hinweis, doch damit setzt er Ereignisse in Gang, die für alle Beteiligten den sicheren Untergang bedeuten können. Wer soll jetzt noch die Rückkehr der Blutbaronin verhindern?

- Meinung -

Vorweg muss man einfach mal ganz klar und deutlich sagen, dass es sich bei dieser Serie eher um den romantischen Grusel handelt, also nicht um das handels- und branchenübliche "Gabba-Utz-Utz-Schock-Gedönse", wie es halt mittlerweile gerne von der Stange kommt. Das vergisst der Otto-Normalhörer heutzutage gerne immer wieder und mäkelt an den Outputs des GRUSEL Kabinetts herum, was einfach nicht angebracht ist. Natürlich geht es hier ruhiger zu, als es bei manch anderen des Genres ist, aber das ist auch Sinn der Sache. Werden andernorts 10m³ Zombies pro Minute weggesenst, so liegt hier das Hauptohrenmerk auf der Story und nicht auf einem Effektgewitter. Das ist auch besser so, denn es kann nicht immer nur das pure Gemetzel sein, es muss auch mal inhaltlich was kommen und diesen Weg beschreitet Titania Medien auch diesmal wieder sehr erfolgreich. Schaurig-schön, mit viel Romantik und auch mal einem Schuss Pathos kommt dieses Werk aus der Feder E.B.S. Raupach daher und schneidet das klassische Vampir-Thema an. Liebe, Drama, dezenter Grusel, das ergibt eine unterhaltsame Symbiose, die aber nicht zu den besten Folgen der Reihe zählt, das muss man leider auch zugeben. Der letzte Kick fählt und vielleicht ist dieses Werk einfach zu zahm, jedenfalls im direkten Vergleich mit den anderen Folgen dieser Reihe. Dennoch bekommt man inhaltlich und auch von der Bearbeitung her mehr geboten, als es bei vielen anderen Serien heutzutage der Fall ist.

Wenn man sich um einen weiteren Bereich einer Titania Produktion keine Sorgen machen muss, dann ist das die sprachliche Ebene. Vor allem holt man nicht einfach blind alles ins Studio, was Rang und Namen hat, sondern das Komplettpaket muss stimmen. Die Profis müssen auch spielen können und das können sie hier alle, ohne jede Ausnahme. Hervorheben kann man hier aber keinen, was aber auch gut so ist, hier wird niemand an die Wand gespielt, es gibt keine Alleingänge, das Gesamtbild ist einfach stimmig. Hartmut Neugebauer gibt einen hervorragenden Erzähler ab und mit Uwe Büschken, Viola Sauer und Arianne Borbach hat man ein tolles Trio in den Hauptrollen. Weitere bekannte Profis sind Inken Sommer, Heinz Ostermann, Jürg Löw und weitere, die dafür sorgen, dass bis in die kleinsten Rollen hervorragend gearbeitet wird, was natürlich auch ein sehr großer Verdienst der Regie ist.

In vielen vorherigen Folgen störten mich immer wieder die Musiken, die aus einem Archiv stammen und die man schon in zuvielen Hörspielen hören konnte. Das ist glücklicherweise immer weniger der Fall, die Produktionen klingen immer eigenständiger und die Untermalung umso passender. Ich will nicht sagen, dass die Atmosphäre perfekt ist, aber es fällt mir eigentlich auch kein Grund ein, warum ich das nicht sagen sollte. Die Jungs von Titania haben den Bogen raus, ganz klare Sache und vor allem was den richtigen Einsatz von Musiken und Dramaturgie angeht, macht man ihnen so schnell nichts mehr vor.

Sehr schöne Folge, die mehr vom Inhalt und der Atmosphäre lebt, als von allem anderen. Es muss nicht immer debile "Haudrauf-Action" sein, es geht auch niveauvoller und das beweist diese Folge erneut. Im Vergleich zum Rest der Reihe zwar wirklich relativ zahm, aber Fans der Serie dürften wieder einmal mehr als nur zufrieden sein.

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