Es ist das Jahr 1988 und ein Wahnsinniger treibt sich durch die Strassen Londons! Er macht weder vor Frauen, noch vor Kindern halt, niemand ist vor diesem Mann names Edward Hyde (Joachim Tennstedt) sicher. Doch wer ist dieser Mann, dem der angesehene Arzt Henry Jekyll sogar sein gesamtes Vermögen vererben will, wirklich? Diese Frage stellt sich nicht nur der Anwalt Gabriel J. Utterson (Claus Wilcke), ein Freund Jekylls und er will der Sache auf den Grund gehen, doch was er dann herausfindet hätte er selbst in seinen schrecklichsten Albträumen niemals erwartet!
- Meinung -
Diesmal präsentiert Titania Medien einen wahren Klassiker der Grusel-Literatur und die Story aus der Feder des grossen Robert Louis Stevensons muss man wohl nicht weiter erläutern, sie einfach legendär und sorgt selbst heutzutage noch für eine angenehme Gänsehaut. Die Bearbeitung Titanias ist flott, wenn nicht teilweise sogar zu rasant, aber man kann sich als Hörer sicher sein, dass man nicht Mit Ballast beworfen wird, sondern nur das Wesentliche zu hören bekommt und das ist bei einer Spielzeit von über 75 Minuten schon einiges. Inhaltlich und von der Bearbeitung her also eine einwandfreie Angelegenheitm, das ist ganz sicher.
Eine tolle Sprecher-Riege wird aufgeboten und in den Hauptrollen versuchen sich Claus Wilcke und Joachim Tennstedt gegenseitig zu übertreffen, wobei ich keinem der beiden einen Freifahrtschein ausstellen möchte. Wilcke hört sich manchmal ein wenig zu alt an, bei Tennstedts Performance hatte ich manchmal das Gefühl, dass er seine Doppelrolle nicht immer ordentlich genug trennen konnte und er mal hier und mal da die Stimme nicht richtig verstellt, so dass Jekyll mit der "Hyde-Stimme" daherkommt und umgekehrt. In weiteren Rollen geben sich Gaststars wie Friedrich Schönfelder, Charles Rettinghaus, Torsten Michaelis und weitere absolut keine Blöße und auch der Rest ist nicht von schlechten Eltern, eine runde Sache.
Die Musik wurde relativ sparsam eingesetzt, was schade ist, denn die Stücke sind extrem stimmungsvoll und hüllen die Szenen, in denen sie zum Zuge kommen, in einen dichte, packende und düstere Atmosphäre, die diese Produktion vortrefflich untermalt, aber wie bereits gesagt, sie werden nicht in ausreichendem Maße verwendet. Geräusche und Effekte sind dagegen einfach top und sorgen dafür, dass es jedem Hörer leicht fallen sollte sich die Handlung vorstellen zu können.
Ein neues Design ziert diese Serie und das ist einfach wunderschön und als Maler konnte man Firuz Askin gewinnen, der Hörspiel-Fans kein Unbekannter sein dürfte, denn er hat bereits einige der Hui Buh Neuauflagen in ein neues Gewandt gehüllt und seine Cover sind einfach Gold wert.
Also ist hier alles in Butter, oder? Teils, denn inhaltlich gibt es an der Produktion nichts auszusetzen, die Sprecher sind weitestgehend super drauf, die Musiken könnten zahlreicher sein, sind aber klasse und die neue Aufmachung ist ebenfalls hervorragend, doch irgendwas fehlt halt, der letzte Schliff. Das ist auch der Grund, warum dieses Werk nicht gegen die Radiofassung des Stoffes anstinken kann. Trotzdem bleibt am Ende ein starkes Hörspiel übrig und die Jungs von Titania können auch weiterhin stolz auf sich sein, denn sie haben bisher immer noch nicht ein einziges durchschnittliches Werk auf die Hörerschaft losgelassen! Für Grusel-Freunde und Fans klassischer, düsterer Literatur-Vertonungen ist Robert Louis Stevensons Klassiker trotz allem ein Muss!
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