Gruselkabinett Nr. 5
- Die Unschuldsengel -
(Titania Medien)

Captain Blitz urteilt:

Die neue Gouvernante (Rita Engelmann) soll sich um die beiden Waisen Miles und Flora (Lucas und Charlotte Mertens) kümmern, die anscheinend kein Wässerchen trüben können. Doch beide scheint ein Geheimnis zu umgeben, das mit der vorherigen Gouvernante und dem Hausverwalter zu tun hat. Beide sind jedoch schon längere Zeit tot oder etwa doch nicht? Haben sich ihre Geister aufgemacht, um Rache an den beiden Waisen zu üben?

- Meinung -

Eine schaurige Geschichte, Gänsehaut ist garantiert und der Hörer fragt sich bis zum Ende, was es mit den Erscheinungen auf sich hat, ob es tatsächlich Geister sind und was die Kinder damit zu tun haben. Das Ende kommt auch unerwartet und diese Story hat es vom Anfang bis zum Schluss wirklich in sich, einfach eine schaurige Vorlage, die hier erstklassig umgesetzt wird. Das Grauen kann jederzeit zuschlagen und dies wird auch auf das Hörspiel übertragen, da muss man Marc Gruppe einfach gratulieren. Erneut sind es über 70 Minuten Spielzeit, die nicht mal einen kurzen Augenblick langweilig werden und das spricht für die Bearbeitung, sowas bekommt man selten zu hören.

Nicht viele Sprecher, das muss man zugeben, aber dafür sind diejenigen, die mit von der Partie sind, mit ganzem Herzen dabei. Es fällt schwer hier jemanden hervorzuheben, aber wenn man es unbedingt müsste, dann wäre Rita Engelmann zusammen mit den Geschwistern Charlotte und Lucas Mertens vorne mit dabei. Rita Engelmann bringt die besorgte Gouvernante, die das Geheimnis lüften will, so überzeugend rüber, dass es schon fast beängstigend ist. Da muss man auch ein grosses Lob an die Regie aussprechen. Die Geschwister Mertens sind auch erstklassig, hier hat man tolle Talente an der Angel, die die Zukunft in Sachen Hörspiel und Synchron darstellen. In den weiteren Rollen hört man Regina Lemnitz, David Nathan, Ariane Borbach und Patrick Winczewski, die sich ebenfalls gekonnt in Szene setzen lassen und tolle Leistungen bieten. Rundum tolle Darbietungen!

Die Musik ist für mich der Schwachpunkt. Nicht, dass sie schlecht ist, aber sie hört sich nach Archiv an und das ist stösst bei mir immer negativ auf. Insgesamt und objektiv betrachtet passt die Untermalung ganz hervorragend, die Atmosphäre ist sehr dicht und perfektes Gruselflair kommt auf, also hat man bei Titania Medien das Ziel erreicht. So gesehen gibt es also nichts zu beanstanden. Für mich persönlich sind Archiv-Klänge nicht Sinn der Sache, da machen einzigartige Stücke, die extra für diese Reihe komponiert worden sind, schon eher den Reiz aus. Hier hatte ich immer das Gefühl, dass man Musiken eingesetzt hat, die man bereits bei John Sinclair hören konnte und auf das Niveau sollte man sich auf gar keinen Fall begeben, hat man bisher doch immer der Serie einiges voraus gehabt. So sollte es besser auch bleiben und vielleicht verpflichtet man in Zukunft einen Haus- und Hofmusiker, was nach dem Ausscheiden von Manuel Rösler nicht verkehrt wäre.

Ein wahrer Kracher und mit "Die Familie des Vampirs" mindestens auf einer Ebene, wenn nicht sogar die beste Folge der Serie. Diese dichte Atmosphäre und die zahlreichen Schauer sollte sich niemand entgehen lassen, der etwas von Gruselhörspielen hält. Hier kann man schon sagen, dass diese Folge mit zu den Referenzproduktionen des Genres gehört, also einfach zugreifen, wenn einem diese Art des Hörspiels gefällt.

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