Der Archäologe und Ägyptologe Abel Trelawny vernimmt eine seltsame, rätselhafte Stimme. Woher kommt sie und wer steckt dahinter? Kurze Zeit später wird er auch noch von einer Katze angegriffen und die Angelegenheit wird immer unheimlicher. Dann wird er schrecklich krank, er ist dem Tode nah, er darf nur in seinem Arbeitszimmer behandelt werden. Seltsamerweise hat Trelawny scheinbar Vorkehrungen getroffen, die in einem solchen Zeitpunkt greifen sollen. Die Antworten auf alle Fragen scheinen in seiner Vergangenheit zu liegen...
- Meinung -
Die zweite Folge dieser Serie bietet wahres "Hammer-Feeling", also das Flair der alten Gruselfilme aus England, die ihr ganz eigenes Stimmung besitzen. Alles spielt sich vor kleiner Kulisse ab, lediglich Rückblenden in die Vergangenheit spielen sich vor anderem Hintergrund ab, ansonsten passiert alles hauptsächlich in den vier Wänden Abel Trelawnys, was zu einer extrem dichten Atmosphäre führt, was der ohnehin schon spannenden Story zusätzlich hilft. Eines darf man vom Bram Stokers Vorlage und deren Bearbeitung nicht erwarten und das ist grenzenlose Action. Das ist nicht der Sinn dieser Serie, denn sie geht anders an das Thema Grusel ran, nicht wie die meisten modernen Gruselserien. Man baut langsam auf, entwickelt viel Spannung und es geht stark story- und charakterbasiert zu, Action steht eher im Hintergrund. Das macht auch Sinn, denn die Geschichten sind wirklich sehr stark, da wäre es eine Schande, wenn man sie in sinnloser Action regelrecht erstickt. Diesen Fehler begeht man bei Titania nicht und es geht vorlagengetreu zu, wodurch auch niemand sagen kann, dass es sich hierbei wieder "nur um eine weitere Gruselserie" handelt.
Im Gegensatz zur ersten Folge halten sich die bekannten Namen etwas in Grenzen, was aber keineswegs dem Hörspiel schadet. Das Verhältnis zwischen bekannten Sprechern und nicht ganz so großen Namen ist nahezu ausgeglichen, doch top sind sie alle. Egal, ob es ein Herbert Schäfer, ein Christian Rode, eine Janina Sachau, ein Jürg Löw oder ein Lothar Didjurgis ist, man hört ihnen einfach sehr gerne zu und Unterschiede kann der Hörer eigentlich kaum ausmachen, alle klingen professionell, talentiert und man muss der Regie von Marc Gruppe ein Kompliment machen, denn er hat es scheinbar problemlos geschafft alle Sprecher so unter einen Hut zu bringen, dass qualitative Unterschiede eigentlich nicht auffallen.
Manuel Rösler unterlegt auch diese Folge wieder wunderschön, da fühlt der Hörer sich sofort involviert, denn er kann sich jede Szene lebhaft vorstellen. Ägypten kommt ins Wohnzimmer geflogen und das trägt natürlich dazu bei, dass das Hörspiel einfach einen noch stärkeren Eindruck hinterlässt, als es schon durch die Story und die Sprecher der Fall ist. Man kann nur hoffen, dass Rösler auch weiterhin Titania Medien erhalten bleiben wird, sind seine Klänge doch einfach Gold wert und beleben jedes Hörspiel. Mit ihm hat man einen guten Fang gemacht und dieses Hörspiel verdankt ihm seine erstklassige Atmosphäre.
Fast 80 Minuten feinster Grusel, wie er sein sollte. Eine atemberaubend dichte Stimmung, interessante Charaktere und eine rätselhafte Story, die perfekt umgesetzt wird, mehr kann der Hörer nicht verlange und er bekommt all dies geboten. Wer da nicht zugreift ist selber schuld und so entgeht ihm auch eine weitere starke Folge einer der besten Gruselserien, die es derzeit zu kaufen gibt. Titania Medien hat einen weiteren Schritt dahin gemacht, dass man sich am Markt etablieren möchte und es sollte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis dies auch der Fall ist. Egal ob Krimi oder Grusel, der Hörer möchte Titania jetzt schon nicht mehr missen!
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