Bakerman (Ernst Meincke) ist ein Mann voller Geheimnisse, doch er besitzt auch Wissen, das Steven Burns (Bernd Vollbrecht) ebenfalls gerne hätte. Nach Stevens Besuch bei Yellow Ma öffnet sich Bakerman Steven etwas und er gewährt ihm Einblick in Geschehnisse, die sich vor 32 Jahren in einem Gefängnis zutrugen. Dieser erneute Blick in die Vergangenheit ist vielleicht sogar zuviel für Steven. Hätte er die Geister der Vergangenheit besser ruhen lassen sollen?
- Meinung -
Was für ein Knaller! Was für ein Zweiteiler! Hatte ich nach dem vorherigen (für mich eher dürftigen) Zweiteiler zweifel an derartigen Folgen, so entschädigt diese Doppelfolge den Hörer für alles. Vor allem dieses Abenteuer ist in allen Belangen ein Volltreffen, denn es wird wieder mehr enthüllt bzw. es werden weitere Antworten angedeutet. Somit wird der Hörer zufriedengestellt und ihm wird gleichzeitig auch Appetit auf mehr gemacht, also gehen die Produzenten erneut äusserst geschickt vor. Die Charakterisierung der Figuren wird vorangetrieben, Bakerman tritt sehr geheimnisvoll auf, Steven Burns ist ein Wrack, so soll es weitergehen, man soll den bisherigen Charakterzügen treu bleiben, diese weiter ausbauen und entwickeln und neue Facetten ins Spiel bringen. Kaum eine Serie bietet ein derartiges Schauspiel und das auch noch in Kombination mit einer spannenden, packenden und actionreichen Story. Hier gibt es die volle Dröhnung und Anspruch wird ebenfalls geboten. Mehr kann man von einem Hörspiel nicht verlangen!
Platz da, hier kommt Bernd Vollbrecht! Ihn würde ich nur zu gerne mal in der Sprecherkabine sehen, wenn Steven Burns seine Gefühlsausbrüche hat, denn das sind die Momente in denen sich Bernd Vollbrecht anscheinend gehen lässt und den Schauspieler in sich Amok laufen lässt. Alleine die Schlussszene könnte ihm den Hörspiel-Award 2005 in die Hände fallen lassen, verdient hätte er ihn allemal. Wenn er keinen bekommt, dann sicherlich eine(r) seine(r) Kollegen/innen. Die Qualität der sprecherischen Leistungen ist einfach so unglaublich hoch, da kann höchstens noch Edgar Allan Poe von STIL mithalten, sonst sieht keine andere Reihe auf dem aktuellen Hörspielmarkt Land gegen Gabriel Burns. Also ein dickes Lob an die Regie, die wirklich alles aus diesen Sprechern rausholt.
Irgendwie muss man zu kaum einem produktionstechnischen Aspekt der Reihe grossartig etwas sagen, ist sie doch von dieser Seite her irrsinnig konstant. Die Qualität ist immer sehr hoch und das gilt natürlich auch für die Untermalung. Orchestrale, wuchtige, epische Klänge unterlegen filmreif die Serie und bei dieser Folge wird keine Ausnahme gemacht. Falls es noch besser gehen sollte (was ich bezweifel), dann geht es bald gar nicht mehr anders und die Szenen nehmen tatsächlich Gestalt an. Im Kopf des Hörers ist das schon lange kein Problem mehr, dafür sorgt die Untermalung schon und durch die dichte Atmosphäre, die sich schon fast greifen lässt, entstehen die Szenen äusserst plastisch im Geist des Hörers. So muss Kopfkino klingen!
Na, DAS ist doch endlich mal ein richtiger Kracher von einem Zweiteiler, hier hat man ihn perfekt inszeniert. Beim vorherigen Zweiteiler war der Aufbau top, die Auflösung war nicht so prall, doch hier können beide Teile absolut überzeugen und lassen keine Wünsche übrig. Mit die besten Folgen bisher und dazu gibt es noch ein paar Hinwise auf Stevens Vergangenheit. Hat man hier bereits die Hörspiele des Jahres gehört? Für Fans der Reihe absolute Pflicht!
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