Gabriel Burns Nr. 7
- Die Fänge des Windes -
(Universal)

Captain Blitz urteilt:

Wer ist Bakerman (Ernst Meincke) und warum altert er nicht mehr? Diese Frage stellt sich nicht nur Steven Burns (Bernd Vollbrecht) und so sieht Bakerman nun ein, dass Erklärungsbedarf besteht und er erzählt seinen Mitarbeitern wie es dazu kam, dass er keinem Alterungsprozess mehr ausgesetzt ist. Die Geschichte führt die Zuhörer in das Jahr 1936 und in das damalige Nordafrika. Auf einer Expedition erlebt Bakerman grauenvolle und unvorstellbare Ereignisse...

- Meinung -

So muss das sein, ein sehr guter Einblick in das Leben einer Hauptperson. Warum altert Bakerman nicht mehr? Was ist 1936 in Afrika vorgefallen? Diese Folge gibt die Antworten auf diese Fragen und lässt Bakerman in einem ganz neuen Licht dastehen. Somit ist dieses Episode alles andere als ein Lückenfüller und muss sogar als essentiell für den Verlauf der Serie angesehen werden. Doch eine Frage wird nicht beantwortet und diese hat natürlich mit Steven zu tun. Warum hat Bakerman ihn zuvor Gabriel gennant? Diese Frage wird den hörer wohl noch lange beschäftigen. Insgesamt hinterlässt die Story einen sehr guten Eindruck, auch wenn es manchmal zu stark Schlag auf Schlag zugeht und somit das Tempo den Hörer ein weig verwirrt.

Sprechertechnisch wieder ganz großes Kino, Topnamen, dementsprechende Leistungen, da kann man eigentlich gar nichts falsch machen. Nun, das stimmt nicht ganz, denn ein paar Macken gibt es immer wieder mal, denn das Problem ist die Aussprache des Namens Gabriel, wie wird er denn nun ausgesprochen? Der eine spricht ihn "Gäbriel", der andere wieder "Gabriel", da wäre eine einheitliche Aussprache mal angebracht. Ausserdem verspricht sich Meincke kurz vor Schluss und spricht den Namen Steven nicht wie "Stiewen" aus, sondern "Stehwen", das dürfte eigentlich auch nicht mehr passieren und auf sowas sollte man in Zukunft besser achten. Daran merkt man, dass die Folgen wohl doch unter Zeitdruck produziert worden sind. Die anderen Sprecher und Sprecherinnen geben sich aber keine Blöße und man hört solche Profis wie Hans Teuscher und Stefan Krause, die man zwar von unzähligen Synchronjobs her kennen dürfte, aber im Hörspielbereich hört man sie leider eher selten bis gar nicht, was diese Serie nun endlich geändert hat. Es gibt noch weitere Gaststars wie z.B. Helmut Krauss, Dascha Lehmann, Helmut Gauß und Wolfgang Kühne, die alle gute Arbeit leisten. Einen Gastauftritt gibt es auch von Florian Webern von den Sportfreunden Stiller, der für seine Verhältnisse ebenfalls eine ordentliche Performance abliefert, wenn man mal bedenkt, dass er kein Profisprecher ist. Eine wichtige Änderung gibt es übrigens auch und die macht dazu auch noch Sinn. Es gibt zwei Erzähler, einen für die Parts, die in der Gegenwart passieren und einen weiteren für die Rückblicke in die Vergangenheit. Jürgen Kluckert begleitet nur wenige Szenen, da der Großteil in Bakermans Vergangenheit spielt und somit spricht Thomas Danneberg den Löwenanteil und er macht seine Sache hervorragend. Er spricht sehr distanziert, driftet aber teilweise fast schon in einen gelangweilten, teilnahmslosen Ton ab, aber irgendwie passt es auch. Nicht zu gekünstelt düster, nicht hektisch, sondern ruhig und sachlich. Das Experiment sollte man aber ruhig beibehalten und falls es weitere Folgen mit "Rückblenden" geben sollte, dann wäre Danneberg wieder gefragt.

Die Musik ist wieder äußerst atmosphärisch, hier brennt wirklich rein gar nichts an. Düstere klänge, beklemmende Stimmung, ein filmreifer Score, da bleiben keine Wünsche offen. Eine bessere Untermalung hat zur Zeit keine Hörspielserie, auch kein John Sinclair, der sich ja sowieso nur bei diversen Hollywoodsamplern bedient. Effekttechnisch ist hier alles in Butter, hier sind besonders viele Geräusche gefragt, obwohl es sich in der Wüste abspielt, doch hier gibt es Sandstürm, massig Kämpfe und die Action kommt alles andere als zu kurz, also benötigt man auch einen ordentlichen Klangteppich, der auch mal wieder geboten wird.

Gewöhnungsbedürftig ist dieser Ausflug in die Vergangenheit allemal, doch man kann es als ein gelungenes Experiment ansehen. Viele Fragen werden gelöst, doch die wirklich wichtige rückt weiter nach hinten, nämlich warum Bakerman Steven seit Jahren beobachtet hat und warum er Gabriel sein soll. Unterm Strich ist diese eine gute Folge, keine sehr gute, aber unterhaltsam ist sie mit Sicherheit und sie liefert Antworten und das hat bisher kaum eine Folge der Serie geschafft. Für Fans und Freunde der Serie wie immer ein Muss, doch man sollte sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, denn es haben sich erneut wieder einige kleinere Macken eingeschlichen, die man in Zukunft vermeiden sollte.

Die Links:
Universal

Die Serie:
Gabriel Burns

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