Gabriel Burns Nr. 2
- Die Brut-
(Universal)

Captain Blitz urteilt:

Steven Burns (Bernd Vollbrecht) wird vom mysteriösen Bakerman (Ernst Meincke) in eine weitere Kleinstadt geschickt, in der es erneut zu mysteriösen und unheimlichen Geschehnissen kommt. Diesmal handelt es sich um einen Poltergeist, der die Familie Garner tyrannisiert. Zusammen mit Dr. Phillips (Barbara Ratthey) soll Steven dem Geist Einhalt gebieten, doch die Lage eskaliert, denn es scheint noch andere Gegner in der Stadt zu geben. Wer ist z.B. der rätselhafte Kindmann (Andreas Ksyenzik)? Ist er für die Vorfälle verantwortlich? Steven Burns hat wieder alle Hände voll zu tun.

- Meinung -

Die Story ist diesmal etwas schwächer als die des ersten Abenteuers, was zum einen an der ziemlich deutlichen Angelegenheit liegen mag, wer der "Täter" ist. Da hätte man technisch wohl etwas nachhelfen sollen. Zum anderen wird nicht viel Licht in die ganzen Vorgänge gebracht, was schade ist. Hier und da bekommt zwar ein paar Antworten, doch die Fragen häufen sich weiterhin. Zwar bleibt es äußerst spannend und wieder recht gruselig, allerdings müssen in den nächsten Folgen mal Antworten folgen, ansonsten verliert der Hörer langsam aber sicher das Interesse. Die seltsamen und unheimlichen Figuren halten den Hörer aber bei Laune, sei es nun Dr. Phillips, erneut Bakerman oder der urige Kindmann. Man bleibt der Linie treu, es gibt eine Kleinstadt, seltsame Vorgänge und irgendwie eine höhere Macht, die hinter allen Vorfällen zu stecken scheint. So tauchen diesmal auch wieder die "Grauen Engel" auf, doch ihre Position in dem großen Spiel ist noch nicht klar. Es bleiben somit auch weiterhin Handlungsstränge der ersten Folge offen, die in dieser Folge wieder nicht aufgelöst werden. Bleibt zu hoffen, dass sich dies aber in den kommenden Folgen auflösen wird.

Die Sprecher geben sich nur selten Blößen, hier und da hapert es zwar manchmal bei der Aussprache von englischen Namen, aber im Großen und Ganzen geht die Sprecherleistung ohne derbe Fehler über die Bühne, was aber auch nicht anders zu erwarten war. Eine kleine Enttäuschung ist diesmal Wolfgang Bahro, denn seine eindrucksvolle Darbietung in der letzten Folge kann er nicht annähernd wiederholen und er klingt, als würde die Handlung an ihm vorbeilaufen, irgendwie ist er nicht richtig im Geschehen und im Hörspiel integriert. Besser machen es da Barbara Ratthey, Sven Plate, Klaus Jepsen und Jürgen Kluckert. Letzterer schließt nahtlos an seine starke Erzählleistung der Vorfolge an und weiß erneut zu begeistern. Momentan ist er der beste Erzähler, jedenfalls für dieses Genre und er lässt selbst Joachim Kerzel mittlerweile hinter sich. Der Rest der Besetzung wird mit weiteren bekannten Sprechern wie Heike Schrötter, Engelbert von Nordhausen, Gerd Schaale und vielen anderen aufgefüllt und bis auf kleine Macken kann man der Regie nur gratulieren, wirklich sehr ordentlich aufgenommen und abgemischt.

Musikalisch entwickelt man sich nicht weiter, die meisten Stücke kennt man auch aus der ersten Folge. Diese ziehen sich zwar wie ein roter Faden durch die Hörspiele und sorgen für Kontinuität, doch ein paar Stücke mehr würden der Serie mit Sicherheit nicht schaden. Man sollte auch verstärkter auf Manuel Röslers Musiken setzen, die wesentlich besser als der Rest sind. Atmosphäre entsteht natürlich trotzdem noch massig und in Kombination mit den hervorragenden Effekten entsteht eine geniale Untermalung.

Ca. 1 Stunde Horrorunterhaltung mit Gabriel Burns, dem neuen Star am Hörspielhimmel. Die Spannungskurve steigt weiter und der Hörer bleibt gefesselt und lauscht gebannt den Erlebnissen des taxifahrenden Schriftstellers mit einer geheimnisvollen Vergangenheit. Die Qualität ist überragend und jeder Fan sollte zuschlagen, auch wenn Grusel und Horror nicht unbedingt sein Lieblingsgenre sein sollten. Diese Serie hat es einfach verdient!

Die Links:
Universal

Die Serie:
Gabriel Burns

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Keyser Soze urteilt:

Drei Monate nach den Ereignissen in Eden Creek wendet sich Mr. Bakerman wieder an Steven Burns und schickt ihn zu einer Familie nach Vancouver Island, bei der allem Anschein nach ein Poltergeist sein Unwesen treibt. Aber das ist erst der Anfang: Eine Kindergärtnerin und der Schuldirektor werden auf grausame Weise ermordet, die Schule in Brand gesteckt. Als Steven auf den unheimlichen "Kindmann" trifft ahnt er, wer hinter den mysteriösen Ereignissen steckt: Die "Grauen Engel" ...

Meinung:

Storymäßig knüpft "Die Brut" nahtlos an den ersten Teil an. Das Poltergeistmotiv ist nicht neu, wird aber dank großartiger Effekte sehr gut in Szene gesetzt. Schon nach kurzer Zeit ist nicht nur Steven Burns klar, dass die ganze Sache irgendwie mit den "Grauen Engeln" zusammenhängt, über die es aber leider nicht sehr viel Neues zu erfahren gibt. Da ich hoffe, dass es sich bei "Gabriel Burns" nicht um eine Endlosserie handelt, wünsche ich mir für die nächsten Folgen ein paar Neuigkeiten, denn zwei Folgen als Einleitung sollten genügen.

Die Sprecher überzeugen alle in ihren Rollen. Sehr erfreulich, dass Volker Sassenberg seine Charaktere nicht mehr so stark überzeichnet agieren lässt, was manchmal bei "Point Whitmark" ziemlich gestört hat. Besonders erfreulich ist das Wiederhören mit Klaus Jepsen, der manchem Hörer als Erzähler und Sprecher aus zahlreichen Kurt-Vethake-Hörspielen bekannt sein dürfte. Eine großartige Leistung bietet auch Barbara Ratthey (u.a. bekannt als Sprecherin der "Sophia" in der Serie "Golden Girls"). Ich will nicht zu viel verraten, aber ihr Auftritt am Ende macht den Showdown um einiges gruseliger. Überhaupt geizen Volker Sassenberg und Autor Raimon Weber wieder nicht mit Grausamkeiten. Je blutiger, desto besser.
Jürgen Kluckert als Erzähler ist eine Offenbarung. Außerdem glänzt Sven "Nick Twisp" Plate in einer kleinen Nebenrolle als cholerischer Polizist.

Musik und Effekte sind, wie schon in "Der Flüsterer" filmreif und sorgen für so manch schaurigen Moment.

Als Fazit will ich nicht den stets wiederkehrenden Vergleich mit "John Sinclair" bemühen. Denn meines Erachtens gibt und gab es zu "Gabriel Burns" noch nichts vergleichbares im Bereich Hörspiel. Was Produktion und Sprecher angeht, ist die Serie absolute Oberklasse. Ob das auch für die Story gilt, werden die nächsten Folgen zeigen.

 

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