Steven Burns (Bernd Vollbrecht) wird vom mysteriösen
Bakerman (Ernst Meincke) in eine weitere Kleinstadt geschickt, in
der es erneut zu mysteriösen und unheimlichen Geschehnissen kommt.
Diesmal handelt es sich um einen Poltergeist, der die Familie Garner
tyrannisiert. Zusammen mit Dr. Phillips (Barbara Ratthey) soll Steven
dem Geist Einhalt gebieten, doch die Lage eskaliert, denn es scheint
noch andere Gegner in der Stadt zu geben. Wer ist z.B. der rätselhafte
Kindmann (Andreas Ksyenzik)? Ist er für die Vorfälle verantwortlich?
Steven Burns hat wieder alle Hände voll zu tun.
- Meinung -
Die Story ist diesmal etwas schwächer als die
des ersten Abenteuers, was zum einen an der ziemlich deutlichen Angelegenheit
liegen mag, wer der "Täter" ist. Da hätte man
technisch wohl etwas nachhelfen sollen. Zum anderen wird nicht viel
Licht in die ganzen Vorgänge gebracht, was schade ist. Hier und
da bekommt zwar ein paar Antworten, doch die Fragen häufen sich
weiterhin. Zwar bleibt es äußerst spannend und wieder recht
gruselig, allerdings müssen in den nächsten Folgen mal Antworten
folgen, ansonsten verliert der Hörer langsam aber sicher das
Interesse. Die seltsamen und unheimlichen Figuren halten den Hörer
aber bei Laune, sei es nun Dr. Phillips, erneut Bakerman oder der
urige Kindmann. Man bleibt der Linie treu, es gibt eine Kleinstadt,
seltsame Vorgänge und irgendwie eine höhere Macht, die hinter
allen Vorfällen zu stecken scheint. So tauchen diesmal auch wieder
die "Grauen Engel" auf, doch ihre Position in dem großen
Spiel ist noch nicht klar. Es bleiben somit auch weiterhin Handlungsstränge
der ersten Folge offen, die in dieser Folge wieder nicht aufgelöst
werden. Bleibt zu hoffen, dass sich dies aber in den kommenden Folgen
auflösen wird.
Die Sprecher geben sich nur selten Blößen,
hier und da hapert es zwar manchmal bei der Aussprache von englischen
Namen, aber im Großen und Ganzen geht die Sprecherleistung ohne
derbe Fehler über die Bühne, was aber auch nicht anders
zu erwarten war. Eine kleine Enttäuschung ist diesmal Wolfgang
Bahro, denn seine eindrucksvolle Darbietung in der letzten Folge kann
er nicht annähernd wiederholen und er klingt, als würde
die Handlung an ihm vorbeilaufen, irgendwie ist er nicht richtig im
Geschehen und im Hörspiel integriert. Besser machen es da Barbara
Ratthey, Sven Plate, Klaus Jepsen und Jürgen Kluckert. Letzterer
schließt nahtlos an seine starke Erzählleistung der Vorfolge
an und weiß erneut zu begeistern. Momentan ist er der beste
Erzähler, jedenfalls für dieses Genre und er lässt
selbst Joachim Kerzel mittlerweile hinter sich. Der Rest der Besetzung
wird mit weiteren bekannten Sprechern wie Heike Schrötter, Engelbert
von Nordhausen, Gerd Schaale und vielen anderen aufgefüllt und
bis auf kleine Macken kann man der Regie nur gratulieren, wirklich
sehr ordentlich aufgenommen und abgemischt.
Musikalisch entwickelt man sich nicht weiter, die meisten
Stücke kennt man auch aus der ersten Folge. Diese ziehen sich
zwar wie ein roter Faden durch die Hörspiele und sorgen für
Kontinuität, doch ein paar Stücke mehr würden der Serie
mit Sicherheit nicht schaden. Man sollte auch verstärkter auf
Manuel Röslers Musiken setzen, die wesentlich besser als der
Rest sind. Atmosphäre entsteht natürlich trotzdem noch massig
und in Kombination mit den hervorragenden Effekten entsteht eine geniale
Untermalung.
Ca. 1 Stunde Horrorunterhaltung mit Gabriel Burns,
dem neuen Star am Hörspielhimmel. Die Spannungskurve steigt weiter
und der Hörer bleibt gefesselt und lauscht gebannt den Erlebnissen
des taxifahrenden Schriftstellers mit einer geheimnisvollen Vergangenheit.
Die Qualität ist überragend und jeder Fan sollte zuschlagen,
auch wenn Grusel und Horror nicht unbedingt sein Lieblingsgenre sein
sollten. Diese Serie hat es einfach verdient!
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