Jake Barnes ist ein amerikanischer Journalist, der in Frankreich lebt,
aber mit sich und seinem Leben nicht völlig zufriedern ist. Er
sucht nach dem Sinn des Lebens, hängt seinen eigenen Träumereien
nach (eine Reise nach Südamerika) und reist rastlos mit Freunden
und Bekannten umher. Eine dieser Reisen führt ihn nach Pamplona,
Spanien. Dort erlebt Stierkämpfe und die "Fiesta" und
die dortigen Ereignisse sorgen für einigen Trubel und bringen Schwung
in sein Leben.
- Meinung -
Ernest Hemingways Stoff erweist sich streckenweise als
recht schwer und träge, viel Gegrübel der jeweiligen Charaktere,
doch kaum Fortschritt in der Handlung. Dies ändert sich nur an
wenigen Stellen, wenn es z.B. während der Fiesta zur Sache geht,
es zu Frauengeschichten kommt oder es mal wieder ein Gelage gibt. Hier
waren Männer noch echte Männer, es wird gesoffen und geschlagen.
Etwas störend sind die Sprüche gegen Juden und Schwarze, aber
es ist wohl ein Spiegel der damaligen Zeit und man bekommt einen Eindruck,
wie über diese Menschen gesprochen und gedacht wurde. Insgesamt
ist diese Geschichte nur bedingt spannend und dürfte wohl als gedruckte
Fassung interessanter sein, denn irgendwie muss sich dieses Werk ja
sein Lob verdient haben.
Was soll man großartig über Christian Brückner
sagen? Er ist halt einer der besten Sprecher überhaupt, da muss
man sich nichts vormachen. Er verleiht dieser Produktion einen gewissen
Touch und seine Stimme wiegt diese Lesung gewaltig auf. Ob er aber gleich
den Kaufgrund darstellt halte ich für zu weit hergeholt und überzogen,
auch wenn er hier eine tolle Performance abliefert.
Keine Musik, keine Effekte, hier lässt man nur Christian
Brückner zur Sprache kommen und somit handelt es sich um eine reine
Lesung.
Für Freunde großer Stoffe, die diese mal hören
wollen, vielleicht gar nicht so verkehrt. Wer es mal etwas breiter,
aber auch ruhiger braucht, der kann sich von diesem Werk berieseln lassen.
Nicht sonderlich aufregend oder spannend, also nichts für Action-,
Krimi- oder Gruselfans. Viel mehr ist es ein Abbild der damaligen Gesellschaft,
die Suche nach dem Sinn des Lebens und die Darstellung von Einzelschicksalen.
Wer es braucht und Geld übrig hat, der soll zuschlagen, aber auch
mit vollen 6 CDs rechnen, die eine Spielzeit von 420 Minuten bieten.
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