Was wäre wenn sich nur ein kleine Entscheidung, ein kleines Detail ändern würde und der Tag dadurch einen gänzlich anderen Verlauf nehmen würde? Eine Flasche Cola kann jedenfalls dafür sorgen, ob die drei Detektive es mit dem Fluch der Sheldon Street, den Zeichen der Ritter oder doch einem fremden Freund zu tun bekommen und jeder Fall hat es in sich. Was hat der alte Filmprojektor damit zu tun, den der komische Sebastian Dawson (Bastian Pastewka) Justus (Oliver Rohrbeck) unbedingt abkaufen will? Fragen über Fragen, drei Fälle, ein Tag, ein wahrer dreiTag! - Meinung - Das große Special mit dessen Name ich zunächst nicht wirklich etwas anfangen konnte, doch Hendrik Buchna hat sich natürlich etwas dabei gedacht. Er und seine Kollegen Ivar Leon Menger und Tim Wenderoth, die damals schon einige Folgen zur Interimsserie "Die Dr3i" beigetragen haben, haben sich Gedanken gemacht und die Ausgangslage ist im Prinzip immer gleich, doch der Verlauf des Tages ändert sich durch Kleinigkeiten gravierend. Daraus resultieren dann drei absolut unterschiedliche Fälle, hier und da gibt es zwar weiterhin kleine Gemeinsamkeiten, die man durchaus aus "running gags" bezeichnen kann und der ganzen Angelegenheit einen gewissen Charme verleihen, ohne in Klamauk auszuarten. Die Anspielungen dürften jedenfalls allen Hörern gefallen, mich haben sie ziemlich gut unterhalten und sie ziehen sich durch die drei Hörspiele wie ein roter Faden im Hintergrund, die immer wieder kleine Aha-Effekte liefern. Die Fälle an sich orientieren sich größtenteils an der "alten Schule" der Serie, vor allem Hendrik Buchnas Fall hat mir in dieser Hinsicht am besten gefallen, ohne diesen jetzt deutlich hervorheben zu wollen. Doch im Prinzip sind alle drei Folgen darum bemüht, den alten Geist der Serie aufleben zu lassen und das gelingt den Autoren richtig gut, immer wieder fallen bekannte Namen und Erinnerungen werden wach, doch das hier ist kein Flashback-Spektakel und stumpfes Schwelgen in Erinnerung, hier werden auch drei äußerst unterhaltsame, spannende und kurzweilige Fälle erzählt, die mit zu den besten der letzten Zeit gehören, wenn sie nicht sogar gleich die besten der letzten Jahre sind. Wenn so eine inhaltliche Qualität in Zukunft nur noch geboten werden würde, dann dürften wir uns auf eine schöne Zeit einstellen, aber leider handelt es sich beim dreiTag ja nur um ein Special, wenn auch ein ausgezeichnetes. Das ist dann auch das einzige Manko, eine zunächst einmalige Sache, die man aber gerne öfters präsentieren dürfte. Über drei Stunden Spielzeit, keine einzige Länge, durchweg ein kurzweiliger Rätselspaß mit den drei Detektiven und vielen Bekannten! Was hier für Sprecherinnen und Sprecher zum Einsatz kommen, das ist absolut fantastisch, eine tolle Riege, die nicht nur das erstmalige Auftreten mancher bekannter Stimmen garantiert, sondern auch ein Wiederhören mit alten Bekannten. Bei den Hauptrollen bleibt alles wie gehabt, das dürfte klar sein, doch bei den Gästen geht es richtig rund. Luise Helm, Isabella Grothe, Marion Elskis, Hansi Jochmann, Rhea Harder, Maud Ackermann, Renate Pichler, Jürgen Thormann, Bastian Pastewka, Patrick Bach, Harry Rowohlt, Tobias Meister, Gerrit Schmidt-Foss, Douglas Welbat, Dirk Bach, Sascha Draeger, Holger Mahlich, Ernst H. Hilbich, Sky Du Mont und viele, viele weitere, die hier ihr Bestes geben und auf ganzer Linie überzeugen. Es fällt mir auch sehr schwer auch nur einen Sprecher rauszupicken und besonders zu loben, denn sie machen allesamt durch die Bank weg einen sehr guten Job und es macht großen Spaß, hier zu lauschen. Schön ist das auch das Wiederhören mit Horst Naumann, den man schon seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr in einer Europa-Produktion zu hören bekam und auch wenn er hier nur über Telefon zu hören ist, so erkennt man ihn doch umgehend wieder und genießt seinen Auftritt. Diese Riege ist ein Genuss von vorne bis hinten, da gibt es nichts zu meckern! Bei der Untermalung hätte man noch etwas machen können, denn die ist leider nicht ganz so fantastisch wie der Rest der Produktion. Hier und da kommen zwar alte Stücke zum Zuge, besonders eine Szene beim Fluch der Sheldon Street hat es mir angetan und ich bekam eine Gänsehaut, dennoch hat man hier einiges an Potential liegen gelassen. Zu oft kommen modernere Stücke zum Einsatz, die nicht so atmosphärisch wie die alten Orchesterstücke sind, die deutlich besser gepasst hätten. Das ist einfach ein Problem, das man wohl nicht mehr bei Europa in den Griff zu kriegen scheint, wobei ich auch sagen muss, dass die Untermalung nicht wirklich schlecht ist, nur gibt es hier noch viel Luft nach oben. Ein tolles Special, für Fans der drei Detektive ist der dreiTag ein wahres Fest! Ich stellte mir am Ende zwar die Frage, warum erst ein solches Special präsentiert werden muss, damit man mal wieder bestens unterhalten werden möchte. An dieser Sonderfolge soll man sich bei Kosmos mal ein Beispiel nehmen und auch bei Europa hat man sich die Messlatte mit dieser Produktion im eigenen Haus weit nach oben gelegt. Für Fans ist das hier ein absolutes Muss und ein tolles Happening, das ich allen nur wärmstens empfehlen kann! Die Links: |