Der Exzentriker Harry Shreber hat vor seinem Tod ein ungewöhnliches Testament verfasst und die drei Detektive werden zur Testamentseröffnung geladen. Dabei geraten sie schon mit anderen potentiellen Erben in Konflikt und anscheinend sind sie einer größeren Sache auf der Spur. Was haben Rashura und der brennende Kristall damit zu tun? Sind die drei Detektive etwa einem Schatz auf der Spur? Kaum haben sie die Ermittlungen aufgenommen, schon befinden sie sich mitten in einem ihrer größten Fälle! - Meinung - Der 150. Fall und kein Ende in Sicht. War für die letzten beiden Jubiläumsfolgen noch André Marx verantwortlich, so ist nun Astrid Vollenbruch für diese runde Angelegenheit als Autorin im Einsatz. Wollten mich ihre vorherigen Fälle nicht wirklich überzeugen, so kann ich diesmal sagen, dass sie hier ein gelungenes Abenteuer der drei Detektive geschrieben hat. Um die 200 Minuten Spielzeit werden hier geboten, also ein sehr üppiges Hörspiel auf 3 CDs, doch Sorgen machen muss man sich hier nicht, dass eine Länge der nächsten folgt. Das ist glücklicherweise nicht der Fall und das Hörspiel lässt sich flüssig hören, macht Spaß, ist durchaus spannend und stellenweise fühlt man sich ein wenig an alte Zeiten erinnert, ohne dass es aufdringlich wirkt. Inhaltlich lässt sich an dieser Folge jedenfalls herzlich wenig rütteln, großartige Kritikpunkte fallen mir auf Anhieb keine ein und es handelt sich bei diesem Fall der Juniordetektive sicherlich um einen der besseren der letzten Zeit, was auf der anderen Seite aber auch nicht unbedingt eine große Kunst ist. Im Gesamtgefüge der Serie gesehen kann man aber auch sagen, dass es sich um eine der Folgen im oberen Drittel handelt. Die Kritik in Bezug auf die Sprecherriege nehme ich direkt mal vorweg, ich hätte mir hier einfach bei einer solch wichtigen Folge deutlich mehr Sprechergrößen vergangener Tage gewünscht, um so noch mehr Flair ins Spiel zu bringen. Damit will ich keineswegs die hier auftretenden, doch sehr namhaften Sprecherinnen und Sprecher abwerten, definitiv nicht. Dennoch hätten sich hier zum Beispiel ein Jürgen Thormann, ein Wolfgang Völz und Co. sicherlich nicht schlecht gemacht. Die eine oder andere Besetzung oder Leistung empfand ich als nicht ganz so gut, Natalie O´Hara kommt mir da direkt in den Sinn und auch diesmal ist Konstanze Ullmer stimmlich einfach viel zu jung, um als Bobs Mutter durchzugehen, Henry König klingt hier wiederum ziemlich alt. Comedian Bernhard Hoëcker, der durchaus Talent hat, verschluckt hier irgendwie immer wieder ein paar Buchstaben, was den ansonsten recht guten Eindruck etwas schmälert. Das war es dann aber auch schon in Sachen Kritik, denn die positiven Aspekte überwiegen auch in diesem Bereich deutlich und es tummeln sich hier doch eine ganze Menge namhafter Sprecher. Nicht nur einige Comedians wie der bereits erwähnte Bernhard Hoëcker und seine Kollegen Olli Dittrich und Oliver Kalkofe mischen hier mit, auch zahlreiche Stimmen, die man sofort dem Hörspiel zuordnet sind mit von der Partie. Anna Thalbach, Andreas von der Meden, Wolfgang Condrus, Kai-Hendrik Möller, Tobias Schmidt, Stephan Schad, Dirk Bach, Sky du Mont, Gabriele Libach, Jörg Gillner und einige mehr stellen ihr Können unter Beweis, das Hörspiel befindet sich in guten Händen. Zu den Hauptsprechern muss man wohl keine großen Worte mehr verlieren, die drei Detektive werden gut in Szene gesetzt und Erzähler Thomas Fritsch weiß auch was er zu tun hat. Warum wissen die Macher anscheinend nur bei den Jubiläumsfolgen, wie man welche Musikstücke einzusetzen hat. Hier wird man mit alten Klängen regelrecht überhäuft, was offensichtlich nur möglich ist, wenn es bei den drei Detektiven etwas zu feiern gibt, bei "normalen" Folgen klingt die Untermalung absolut austauschbar. Will man so künstlich dafür sorgen, dass besondere Folgen das alte Flair bekommen, weil man sich die alten Stücke geballt für derartige Ereignisse aufspart? Wenn ja, dann sollte man das Konzept nochmal überdenken. Wie dem auch sei, hier kommt immer wieder reichlich Atmosphäre auf und auch die Geräuschkulisse geht in Ordnung, da gibt es nichts zu meckern, eher das Gegenteil ist der Fall. Auf der einen Seite freut es mich, dass das Jubiläum gut über die Bühne gegangen ist und den Ausrutscher "Feuermond" vergessen macht. Warum man sich aber anscheinend nur bei Jubiläumsfolgen Mühe zu geben scheint, das will mir nicht so ganz einleuchten. Warum nicht auch mal so stimmungsvolle Hörspiele mit einer gelungenen Bearbeitung bei den ganz normalen Fällen? Das wird wohl eines der wenigen ungelösten Rätsel der drei Detektive sein und mit der nächsten Folge holt uns mit Sicherheit wieder der Alltag ein, leider. Auch deshalb sollte man die 150. Folge genießen! Die Links: |