Seven Pines ist eigentlich ein idyllischer Ort, in dem es friedlich zugeht, doch nun droht dort ein Nachbarschaftsstreit auszubrechen. Die drei ??? werden um Hilfe gebeten und sie sollen den Vorgängen auf den Grund gehen. Eigentlich eine ganz einfache Sache, doch dann dann wird Bob (Andreas Fröhlich) bei der nächtlichen Beschattungsaktion verletzt und verliert das Gedächtnis. Er erkennt seine Freunde nicht und das sorgt für Chaos und gefährliche Situationen. Wird Bob sich wieder erholen und die Vorkommnisse in Seven Pines gemeinsam mit seinen Detektivkollegen aufklären können? - Meinung - Ich sage es vorweg, für meinen Geschmack ist das hier kein richtiger Fall, den die Detektive zu lösen haben, sondern einfach nur eine Reihe von Ereignissen, in die man rein rutscht und Bob verliert dabei sein Gedächtnis. Das ist im Prinzip sogar der eigentliche Aufhänger, die Vorkommnisse in Seven Pines nur Mittel zum Zweck und schmückendes Beiwerk. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass es meiner Meinung nach recht spannungsarm zugeht, wenn auch nicht langweilig. Mit knapp über einer Stunde Spielzeit gibt es da auch wenig Grund zu, wobei etwas mehr Tempo und Spannung sicherlich nicht geschadet hätten. Wer aber damit leben kann, dass es bei dieser Geschichte aus Kari Erlhoffs Feder mal etwas anders zugeht, der dürfte sich gut unterhalten fühlen. Nach den vorherigen paar Fällen kann man von inhaltlicher Seite her sowieso von einer qualitativen Steigerung reden, die gerne genommen wird. Mit den sprechertechnischen Leistungen kann man durchaus zufrieden sein, drastische Ausrutscher sind mir keine aufgefallen. Von den drei Detektiven kann sich diesmal Andreas Fröhlich in den Vordergrund spielen, was dieser dankend annimmt und beweist, was er auf dem Kasten hat, auch wenn er dies eigentlich nicht mehr beweisen muss. Lediglich die Szene mit Bobs Eltern, gesprochen von Konstanze Ullmer und Henry König wirkt komisch bzw. regelrecht bizarr, denn stimmlich kann höchstens Henry König noch tatsächlich mithalten und Bobs Vater sprechen, Konstanze Ullmer klingt dagegen viel zu jung und Andreas Fröhlich älter als sie. Ich war auch mit Annabelle Kriegs und Sophie Lechtenbrinks Auftritten nicht so ganz zufrieden, sie wirkten etwas wackelig, was sich im weiteren Verlauf der Folge zwar legt, dennoch fallen sie gegenüber dem Rest der Riege etwas ab, bewegen sich aber noch im grünen Bereich. Andreas von der Meden feiert hier seine Rückkehr als Skinny Norris, wobei man stellenweise Schwierigkeiten hat, ihm diese Rolle noch abzukaufen, hier und da hatte ich den Eindruck, dass er aus der Charge rausfiel, alles in allem wird es die Hörerschaft aber wohl kaum bis gar nicht stören. Die weiteren Gäste wie Luise Lunow, Julia Fölster, Holger Mahlich Tim Kreuer und Co. überzeugen auf ganzer Linie. Die Untermalung ist ein zweischneidiges Schwert, Europas Problem der letzten Jahr fällt hier leider mal wieder auf. Es gibt in Sachen Musikeinsatz keine klare Linie mehr, zu oft werden alte Klänge mit modernen und eher unpassenden Stücken vermengt und man hat das Gefühl, einem akustischen Flickenteppich zu lauschen. Die Käuferschaft der Hörspiele dürfte primär sowieso dem Kindesalter entwachsen sein und die älteren Stücke genießen, warum setzt man nicht primär auf solche? Direkt das erste Musikstück ist völlig unpassend und zu modern, ob es eine Variante des Titelthemas ist spielt da keine Rolle. Es kommen zwar immer wieder Orchesterstücke zum Zuge, die dann auch schlagartig für reichlich Atmosphäre und Stimmung sorgen, aber warum man dann nicht diese Linie weiterhin verfolgt, ist mir ein Rätsel. Das Highlight in diesem Bereich ist für mich dann "In the Middle of the Night", was mich freudig überrascht hat, es läuft in einer Szene zwischen Bob und Skinny im Hintergrund und ich kann mir vorstellen, dass es als Fingerzeig an die alten Fans und positiv gemeint ist, ich habe dabei aber nicht an den Zeigefinger gedacht, eher ein anderer kam mir dabei in den Sinn. Wenn es doch geht, dass man alte Stücke verwenden darf, dann sollte man das bitte auch tun und nicht diesen Bereich so halbherzig abfrühstücken. Eine solide Folge, aber schwächer geht es bei dieser Serie aktuell kaum noch und das ist einfach verdammt schade. Etwas bessere Inhalte und Bearbeitungen, dazu eine stimmungsvollere Atmosphäre, schon wären die Folgen besser, aber warum soll man auch was ändern, wenn es sich eh wie verrückt verkauft? Für Fans ein interessanter Einsatz der drei Detektive, besser geht es dennoch! Die Links: |