Peter und Bob (Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich) wollen sich als Praktikanten bei der Theatergruppe Reality 5 bewerben, doch schon auf dem Weg dorthin kommt es zu einem unschönen Zwischenfall. Ein seltsames Wesen flüchtet aus einem Wohnwagen der Schauspieler und niemand weiss, wer es war. Zu allem Überfluss ist eine Seite aus einem Manuskript verschwunden, welches zu einer wertvollen Krone führen soll. Das riecht nach einem Fall für die drei ???, doch nur zwei können in Aktion treten, da Justus (Oliver Rohrbeck) sich das Bein gebrochen hat. Dies kann ihn jedoch nicht von einer gehörigen Portion Denkarbeit abhalten und genau davon kommt eine Menge auf die Detektive zu, wenn sie der Sache auf den Grund gehen wollen!

- Meinung -

Hier geht es schon komplexer als in der vorherigen Folge zu, was auch gleichzeitig das Problem dieser Episode darstellt. Natürlich rätselt man kräftig mit, wer hinter dem Diebstahl der Krone steckt und wo sie sich befindet, aber es gibt hier viele Charaktere und die Rätsel an sich laden nicht zum miträtseln ein. Somit bleibt es trotz des Ausfalls von Justus Jonas ihm selber mal wieder vorbehalten den Fall zu lösen und man darf sich zurück lehnen und lauschen. Anfangs mag der Hörer meinen, dass hier schon kräftig bei alten Stories der Reihe geklaut wurde, doch es ist nur ansatzweise so, später erweist sich dieses Abenteuer als eigenständig genug. Am Ende weiss man, dass "das düstere Vermächtnis" gute Unterhaltung bietet und es in dieser Serie schon desöfteren deutliche schlechter aussah. Somit geht Nevis´ neuester Fall in Ordnung, guter Durchschnitt, für ein kurzes Hörvergnügen gerade gut genug.

Gute Sprecher, wie eigentlich fast immer. Namhaftere Kandidaten sind Wolfgang Draeger (erneut als Kommissar Reynolds!), Detlef Bierstedt in einem kurzen Auftritt als fieser Mr. Turnbull, Chiara Ferraú, Stefan Brönneke, Manfred Reddemann, Jan-David Rönfeldt, Harry Rowohlt und Anja Topf. Ihre Leistungen sind ansprechend und geben keinen Anlass zu übermäßiger Kritik. Ein ebenfalls sehr bekannter Gast, wenn auch nicht aus dem Hörspiel-Bereich, ist Schauspieler Daniel Brühl. Der Star aus "Goodbye Lenin!" zeigt sich von einer guten Seite, geht seine Leistung doch voll und ganz in Ordnung und von ihm darf man in Zukunft ruhig mehr hören. Etwas störend wirkt Marion Klaus als Dizzy. Ihr Auftritt ist zwar nicht besonders groß, aber in der kurzen Zeit stört sie bereits.

Wieder eine starke Untermalung, die alten Orchesterstücke wirken einfach sehr atmosphärisch. Zwar wundert man sich hier und da schon etwas über Stücke, die man hauptsächlich als Titellied aus der Serie Masters of the Universe kennt, dennoch sorgen diese für reichlich Atmosphäre, die die neueren Klänge nicht unbedingt in dieser Form auf die Beine stellen können. Doch ganz so schlecht sind die auch nicht, da bekommt der Hörer es noch mit gemäßigteren Musiken zu tun, keine Techno-Ausbrüche, wie man sie immer wieder befürchtet. Also resultiert dies im Urteil, dass es sich auch bei dieser Folge um eine ordentliche Untermalung handelt, Tendenz steigend.

Ben Nevis bemüht sich in Richtung Klassiker der ???, doch so ganz will es ihm nicht gelingen, dafür ist die Story noch zu komplex. Damals ging es wesentlich schnörkelloser zu, es gab weniger Charaktere und auch die Produktion war anders. Die Zeit macht da aber nicht mit und somit wird von Europa ein Hörspiel geboten, welches nicht schlecht, aber auch nicht hervorragend ist. Heutzutage muss der Hörer wohl leider schon damit zufrieden sein, wenn die ??? es nicht mit Mutationen, Technik oder sonstigen serienfremden Elementen zu tun bekommen, die von der Grundidee schrecklich weit entfernt sind. Dieser Eintrag macht schon eher einen Schritt in die richtige Richtung, nicht mehr und nicht weniger.

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