Julia Applegate (Sophie Lechtenbrink) bittet die drei Detektive um Hilfe, denn sie sollen ihren Bruder wiederfinden. Angeblich hat er per E-Mail Kontakt zu ihr aufgenommen, doch wie kann das sein? Er ist schließlich bei einem Autounfall gestorben und somit angeblich schon seit Wochen tot! Die drei Fragezeichen wittern einen spannenden Fall und machen sich an die Arbeit, doch bei Julias Vater (Stephan Benson) stoßen sie auf Unverständnis. So schnell geben sie aber nicht auf und sie kommen einer großen Sache auf die Spur.

- Meinung -

Im Vorfeld machten sich nahezu Angst und Panik breit, als man erfuhr, worum es oberflächlich in dieser Folge geht. Marco Sonnleitner hat sich mittlerweile auch auf so ziemlich jede Hassliste der Fans dieser Serie geschrieben, somit ist es da kein Wunder, dass es sowas wie Vorfreude auf diese Episode der drei Detektive nicht gibt. Doch genau dies scheint sich als Vorteil zu erwiesen zu haben, denn wo keine Vorfreude, da auch kaum Möglichkeit für Enttäuschung. Was erwartet uns? Die Story an sich ist ziemlich "far out" und hat mit dem Grundgedanken der Serie so gut wie nichts zu tun und es geht verdammt agentenmäßig zu. Technik spielt auch eine sehr große Rolle und da macht die Geschichte keine gute Figur, denn Sonnleitner beweist, dass er nicht unbedingt viel Ahnung von PCs und Co. hat, so wirkt der eine oder andere Spruch Justus´ ziemlich lächerlich. Justus ist hier sowieso eher nervig und dermaßen klugscheisserisch, dass es keine Wonne mehr ist. Ebenfalls ein Makel ist der teilweise sehr rüde Ton, der hier gepflegt wird, auch wenn Gangster wohl so reden müssen, aber wenn man schon so erpicht darauf ist die angeblich junge Zielgruppe zu treffen, dann sollte man dies auch für die Wortwahl einhalten, die hier gepflegt wird. Für die Story spricht aber die Spannung, denn die ist trotz aller Widrigkeiten zweifelsohne da. Zwar wird hier nicht mehr als ein Entführungsfall mit "EDV-Einschlag" geboten, in dem auch noch rein zufällig die drei ??? ihre Finger im Spiel haben, doch dies entpuppt sich als weitestgehend unterhaltsam und das ist, was am Ende zählt.

Vorweg kann man sagen, dass es bei den Sprechern keine Aussetzer zu verzeichnen gibt. Die Profis rund um die Hauptrollen geben sich schon lange keine Blöße mehr, also kann man sich beruhigt den Nebenrollen widmen. Besonders erwähnenswert ist Sophie Lechtenbrink, ein junges, hoffnungsvolles Talent, welches man in Zukunft hoffentlich noch desöfteren hören wird. Stephan Benson ist in Sachen Hörspielen ebenfalls noch ein unbeschriebenes Blatt, doch auch er zeigt sich als echter Gewinn und auch ihn sollte man noch öfter besetzen. Bei den bekannteren Namen in den Nebenrollen bekommt man Jona Mues, Holger Mahlich, Volker Bogdan und Anja Topf serviert, allesamt gut aufgelegt und vor allem Jona Mues beweist, dass er ein ganz Großer werden kann. Das Talent kommt halt nicht von ungefähr, es liegt halt in der Familie. Das Zuhören macht also Spaß, die Sprecher sind in sehr guter Verfassung, die Mischung aus alten Hasen und aufstrebenden Talenten geht mal wieder auf, weiter so.

Mal gibt es neuere Stücke, die entweder treffen oder eher daneben klingen, da lässt sich noch ein wenig dran werkeln, bis man das richtige Verhältnis gefunden hat. Dagegen wirken älteren Orchesterstücke wie wahre Highlights und automatisch entsteht die richtige, spannende Atmosphäre, die man sich gerne über die gesamte Distanz wünscht. Über die Effekte und Geräusche muss man keine großen Worte mehr verlieren, die übliche Kost Europas, also genau richtig.

Die Qualitäts-Nadel schlägt nicht aus, sie bleibt irgendwo im geordneten Mittelfeld stehen und das schon seit einigen Folgen. Es gibt keine richtigen Ausreisser nach oben mehr, eher ab und zu mal nach unten und daran sollte man arbeiten. Anfangen kann man dabei sehr gut bei den Vorlagen, das würde sich sofort anbieten. Hier hat man eher den guten, alten Geist der Serie total verfehlt, auch wenn das Ergebnis am Ende durchaus hörbar ist. Vielleicht bieten die kommenden Abenteuer da eher wieder die passende Richtung, was jedenfalls zu wünschen wäre. Die vorliegende Folge werden sich Fans der Reihe vermutlich sowieso nicht entgehen lassen, auch wenn sie nicht unbedingt wahnsinnig empfehlenswert ist, aber gute, kurzweilige Unterhaltung wird geboten und darauf kommt es letztendlich auch an.

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