Bekloppte Hörspiele

Die drei ??? Nr. 67
- ...und das Geheimnis der Särge -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Diesmal geht es für die drei Juniordetektive nach Deutschland, genauer gesagt auf die schwäbische Alb. Dort erzählt sich allerlei Märchen und Sagen über die Höhlen und Labyrinthe. Was steckt dahinter oder ist überhaupt nichts an diesen Legenden dran? Die drei ??? stellen Nachforschungen an und dadurch landen sie mitten in einem neuen Fall. Was hat es mit den unheimlichen Särgen auf sich, die sie in den Höhlen entdecken?

- Meinung -

Endlich, die drei Detektive kommen nach Deutschland und wollen hier einen neuen Fall lösen. Moment mal, wieso endlich? Hätte man vorher gewusst, was für ein Debakel das wird, dann hätten wir Fans sicherlich gerne auf diesen Schrott verzichtet. Eine schreckliche wirre und unausgegoren wirkende Stories, die selber scheinbar nicht so weiß, in welche Richtung sie gehen soll. Dass es hier unterirdisch zur Sache geht hätte man sich aber auch im Vorfeld denken können, schließlich geht es ja in ein Höhlensystem, doch da befindet sich nicht nur das Niveau, da ist auch handlungstechnisch der Hund begraben. Eine maue Story, ein sinnloses Wirrwarr aus aneinander gereihten Szenen und am Ende ist man nur noch froh, wenn das Debakel vorbei ist.

Auch die Sprecherriege bekleckert sich hier nicht gerade mit Ruhm, lässt man mal die Hauptsprecher samt Erzähler außen vor. Obwohl hier große Namen wie Hans Paetsch, Utz Richter, Reinhilt Schneider, Lutz Schnell und Michael von Rospatt mitmischen, so sind ihre Leistungen nicht das Gelbe vom Ei und vor allem von Rospatt muss sich in einer absolut bescheuerten Rolle durch das Hörspiel quälen und er tut mir jedesmal aufs Neue leid. Er tritt hier als merkwürdige Höhlenfrau Babette Eberle auf und den Sinn dieser Rolle habe ich immer noch nicht erkant und warum ein Mann sie sprechen muss ebenfalls nicht. Außerdem stören auch die wie zusammengewürfelt wirkenden Aufnahmen, ich hatte jedenfalls ständig das Gefühl, dass man einfach einen bekannten Sprecher vor das Mikro gesetzt hat, er irgendeinen Text vortragen durfte und das Ganze wurde dann irgendwie zusammengerührt, egal wie es im Endeffekt klingt. Um der grausamen Angelegenheit die Krone aufzusetzen hat man noch richtig gurkige Gastsprecher ins Studio geholt, über die man eigentlich den Mantel des Schweigens hüllen sollte. Tassilo Jelde, Ingeborg Ottmann, Boris Sychowsky und Frank Meyer-Brockmann sind es, die man besser nicht eingeladen hätte, denn was die hier abliefern ist unterste Schublade. Hölzern und unmotiviert haben sie ihre Parts eingesprochen und da kann man selbst mit zugedrückten Augen und Ohren nichts schönreden, das war einfach nur schlecht!

Die Untermalung ist ganz okay und eigentlich noch das Beste an dieser Folge und das will was heißen. Hier wird recht souverän die richtige Atmosphäre erzeugt, sei es nun durch bekanntere Musikstücke, die schon in zahlreichen Europa-Produktionen zum Zuge kamen oder durch eine passende Geräuschkulisse, da gibt es nichts zu beanstanden.

Am Ende fragt man sich dann doch, was man als Fan verbrochen hat, dass man mit so einer Folge bestraft wird. In fast allen Bereichen stinkt dieses Hörspiel ab und es ist mit eines der schlechtesten dieser Serie. Da fehlt nicht viel und man wünscht sich, dass die drei Detektive im Höhlensystem verschüttet worden wären.

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