Bekloppte Hörspiele

Graf Dracula Nr. 3
- In den Fängen des Vampirs -
(Junior)

Captain Blitz urteilt:

Man meint den gefährlichen Grafen Dracula (Fridolin Eppe) ausgeschaltet zu haben, doch nachdem der Vampir dem Tageslicht ausgesetzt wurde verletzte sein treuer Diener Igor (Michael Abendroth) den Erzfeind Professor Strowberry (Alfred Herms) und dessen Blut tropfte in den Sarg. Dracula lebt wieder und er sinnt auf Rache, sein Weg führt ihn nach England und dort will er den Professor und seine Getreuen ausschalten!

- Meinung -

Man mag sich bei diesem Käse wahrscheinlich am Original von Bram Stoker orientiert haben, aber noch nie zuvor habe ich eine so lieblos bearbeitete Umsetzung gehört. Spannung? Fehlanzeige! Grusel? Nein! Was dann? Ganz einfach, pure Langeweile! Die Story zieht sich wie Kaugummi und man fragt sich gelegentlich, wie man ein Hörspiel von 3 Stunden auf ein einziges Tape bekommen hat. Wenn das hier eine Steigerung gegenüber den vorherigen Folgen sein soll und es hier zum großen Finale kommt, dann will ich die ersten beiden Hörspiele nicht hören.

Bis auf drei Ausnahmen (Fridolin Eppe als Graf Dracula, Alfred Herms als Professor Strowberry und Jürgen Gergov als Ralph) sind die Leistungen der Sprecher unter aller Sau. Alles klingt total gestelzt, hölzern, abgelesen oder einfach nur schrecklich amateurhaft, was der ohnehin schon langweiligen Story noch mehr schadet. Dazu noch ein Erzähler, der eher eine Märchengeschichte für die Kleinen vorliest und nicht durch ein Gruselhörspiel führt. Doch der Kracher kommt noch!

Die Musik ist der Wahnsinn! Ich habe ja schon einiges erlebt, ein Hörspiel ohne Musik, dann eines mit ordentlicher Untermalung, aber ein Hörspiel, in dem permanent Musik im Hintergrund läuft? Das ist mir auch noch nicht untergekommen, aber hier ist es passiert. Wenn die Stücke wenigstens gut wären, aber selbst das sind sie nicht und das Gedudel im Hintergrund nervt tierisch und dann auch noch über die volle Distanz, purer Horror! Über die Effekte muss man gar nicht erst großartig reden, die gehen sowieso aufgrund der "üppigen" Untermalung unter.

Die schlechteste Umsetzung von Dracula überhaupt, man lässt andere Charaktere in den Hauptrollen agieren, die Sprecher taugen absolut nichts, die Musik nervt und man kommt sich verschaukelt vor. Wer ist hier die Zielgruppe? Die kleineren Hörer, die sich mal ordentlichen gruseln sollen oder doch eher die Erwachsenen, die sich die Bäuche vor lachen halten werden? Diese Frage wird man wohl nie beantworten können.

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