Jerry Cotton wechselt zum FBI, doch dort ist es nicht mehr das relativ
ruhige Leben, das er aus seiner Zeit in Connecticut kennt. In New York,
insbesondere in Harlem, wird mit harten Bandagen gekämpft und der
Neuling muss sich beweisen. Dies versucht er in einem riskanten Doppelspiel,
denn Cotton bewegt sich auf beiden Seiten des Gesetzes, um den Fall
zu lösen. Wird sein erster Fall auch gleichzeitig sein einziger
und letzter sein?
- Meinung -
Man nehme eine alte Heftroman-Ikone aus dem Hause Bastei,
mixe sie mit einem bekannten und anerkannten Comedian wie Harald "Kreativpause"
Schmidt und schon hat man einen Eintrag in der Reihe "Comedy goes
Pulp!", der mit dem eigentlich beinharten Stoff anders umgeht,
als man es sonst von Cotton her kennt. Es geht augenzwinkernder zu,
einen Tick ironischer und alles wirkt etwas lockerer, gut so. Es geht
flott zu, aber leider nicht unbedingt spannend, da hier der "Comedypart"
dies zunichte gemacht hat.
Harald Schmidt ist nicht unbedingt ein toller Sprecher,
dies merkt man recht schnell. Hier wurde hauptsächlich ein großer
Name, als ein Meister seines Fachs an Land gezogen, was der Unterhaltung
aber nicht schadet. Er bringt ein gutes Tempo rein, er trägt fließend
vor, nur bei der Betonung hapert es, was aber nicht verwundert, da man
ja nicht so sehr die Stimmung des Originals rüberbringen wollte.
Vielmehr will man ja durch den Einsatz eines Comedians dem Werk eine
eigene Atmosphäre verleihen, was auch gelungen ist.
Man setzt immer wieder mal ein kurzes, stimmungsvolles Jingle ein,
aber hier hätte man auch längere Passagen einsetzen können
und sollen. So hätte man noch mehr Atmosphäre geschaffen,
was leider nicht der Fall ist. Eine inszenierte Lesung wäre noch
besser rübergekommen, aber so muss man sich mit einer nahezu reinen
Lesung zufrieden geben.
65 Minuten gute Unterhaltung mit vielen Trackpunkten, die ein komfortables
Hören ermöglichen. Der Cotton-Fan wird sich ein wenig wundern,
was man aus seinem Ermittler-Idol gemacht hat, aber diese Variante ist
auch mal interessant und spaßig. Auf lange Sicht würde sich
diese Art der Lesung aber nicht durchsetzen, aber als einmalige Action
zum 50 jährigen Jubiläum auch mal recht nett. Wer Harald Schmidt
mal in einer Lesung hören will, der sollte mal reinlauschen.
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