Chronologie der letzten Tage Nr. 3
- Ein Grab im Eis -
(Pandoras Play)

Captain Blitz urteilt:

Andrea (Meike Sieveking) ist schwanger, doch was für ein Wesen trägt sie wirklich in sich? Doch nicht nur diese Frage beschäftigt sie, denn mit Max (Björn Bergmann) scheint ebenfalls etwas nicht zu stimmen. Andreas Probleme zwischen Realität und Traum zu unterscheiden halten weiterhin an und plötzlich verändert sich die Situation schlagartig und nichts scheint mehr wie es einmal war...oder etwa doch?

- Meinung -

Meiner Meinung nach macht die Handlung erneut einen Schritt zurück, ist teilweise einfach zu verworren oder sie macht nur den Eindruck und mit der vierten Folge wird sich alles klären, doch alleinstehend wirkt die dritte Folge schwächer als die vorherigen, an die Qualität des Erstlings kommt sie absolut nicht heran. War der erste Teil noch ein recht geradliniger, aber sehr starker "Grusler", so wird die Serie immer mehr zu einem verwirrenden Mystery-Spiel. Ob sich das am Ende auszahlen wird bleibt abzuwarten, doch bisher wird die Handlung von Folge zu Folge verworrener und das ist nicht wirklich gut. Gutes gibt es aber auch zu vermelden, denn die Kontrahenten kristallisieren sich immer mehr heraus und man greift Ereignisse aus der Realität auf (Charles Manson, Aleister Crowley etc.), die die Story dann doch wieder retten und interessanter machen. Da hat man die Kurve doch noch einigermaßen gekriegt und der Hörer darf sich auf eine spannende Auflösung freuen.

Grob gesagt kann man allen Sprechern gute bis sehr gute Leistungen attestieren, nur zwei fallen aus dem Rahmen. Zum einen wäre das Meike Sieveking, die stellenweise zu hölzern wirkt. Zum anderen haben wir mal wieder Werner Birk, der zwar eine unglaublich markante Stimme hat, doch er klebt einfach an seinem Text, die Schauspielerei scheint ihm leider nicht zu liegen. Er macht mittlerweile aber eine bessere Figur, als es bei den anderen Produktionen von Pandoras Play der Fall war. Positiv hervorheben muss man (wie immer) Marco Göllner, der als Erzähler der Serie eine wahre Bank ist. Der Gesamteindruck ist jedenfalls stark und mit "Amateur-Hörspielen" hat das Ganze nicht mehr viel zu tun.

Marcel Schweder und Marco Göllner werfen musikalisch noch ein paar Kohlen ins Feuer und legen eine Schippe drauf. Orchestrale Klänge, pompös, episch, hier wird der Handlung der passende Anstrich verliehen. Die Szenen werden richtig untermalt, die Atmosphäre stimmt und Schockeffekte gibt es auch an den richtigen Stellen. Hier wurde ganze Arbeit geleistet! Die Geräusche sind aus diversen Archiven, was zwar nicht sonderlich tragisch ist, aber beim x-ten Geräusch, das der Hörer aus diversen Filmen oder Spielen kennt, stört es dann doch ein wenig, daran kann man noch arbeiten.

Von der Handlung her wieder ein sehr kleiner Rückschritt, das Gesamtbild geht aber in Ordnung und es bleibt zu hoffen, dass die Story es doch noch schafft und mit der vierten Folge den Hörer von den Socken hauen wird. So ganz weiss man immer noch nicht, wohin die Reise geht, doch die Erwartungen an ein tolles Finale sind hoch und hoffentlich enttäuscht uns Pandoras Play nicht. "Ein Grab im Eis" ist ein solides Mystery-Grusel-Hörspiel, dem zwar leider der letzte Pfiff fehlt, aber Fans der bisherigen Folgen dürfen auch hier wieder bedenkenlos zuschlagen und nicht enttäuscht sein.

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