Paul Spense (Helmut Krauss) ist ein heruntergekommener Schauspieler
in Hollywood, dem Suff verfallen und seine Karriere ist am Ende. Er
spielt in miesen B-Movies mit und plant nach seinen Verpflichtungen
sich nach Europa, genauer gesagt Deutschland, abzusetzen, das Land seiner
Vorfahren. Doch sein Vorhaben wird von einem unerklärlichen Phänomen
empfindlich gestört, denn während einer Party erliegt er einem
Blackout und er wird mitten in Berlin war, im Jahre 1941! Die Nazis
können sich keinen Reim darauf machen, warum ein Mann über
geheime Konferenzen weiß und man will das Wissen aus ihm rausbekommen
mittels Folter. Doch wird man so an das Wissen kommen? Paul Spense weiß
selber nicht, wie er in diese Lage gekommen ist und noch viel schlimmer...wie
er wieder aus dieser rauskommt!
- Meinung -
Nach "Jack the Ripper"
der nächste Hammer von Ripper Records. Frank Gustavus hat hier
eine äußerst unkonventionelle Geschichte geschrieben, die
man in keine Schublade packen kann, was auch den Reiz daran ausmacht.
Nazis, ein Schuss Sci-Fi und Utopie, dazu die Abgründe Hollywoods,
divers und abwechslungsreich! Man darf hier also keine 08/15-Geschichte
erwarten, sondern man muss sich überraschen lassen, denn nichts
ist hier wie es scheint. Man fragt sich nach dem Hören noch, ob
das alles nur ein Traum war oder hat Paul Spense das alles wirklich
erlebt. Eine Frage, die jeder Hörer sich selbst beantworten muss!
Wie schon beim Ripper wurden durchweg nur bekannte und
hochtalentierte Sprecher ausgewählt, die für ein Hörvergnügen
der Extraklasse sorgen. Helmut Krauss, Jürgen Thormann, Werner
Cartano, Dietmar Mues, Lutz Mackensy und und und, die Liste ist imposant
und man kann sich schon darauf einstellen, was einen erwarten wird.
Perfekte Sprecher in einer perfekten Produktion, was will man mehr?
Interessant ist auch die Veränderung, die die Charaktere mitmachen
und von den Sprechern beeindrucken gelöst werden, zum einen ein
Mensch in Hollywood, dann plötzlich ein fieser Nazi, doch für
die Beteiligten war dies alles andere als ein Problem.
Musikalisch ebenfalls ein Leckerbissen, Jan-Peter Pflug
könnte der Hans Zimmer der Hörspielbranche werden. Als Highlight
muss man einfach das abschließende Thema nennen, das einem fast
die Tränen in die Augen treibt, so traurig klingt es. Selten wurde
eine so mitreißende Atmosphäre und Untermalung erschaffen,
wie man sie in Blackout miterleben darf. Gepaart mit ordentlichen Effekten
und Geräuschen geht auch hier nichts schief!
Ein kleines Manko (welches nicht unbedingt eines sein
muss) ist die Länge, die Story hätte gut und gerne Stoff für
eine weitere CD geboten, doch so muss man sich mit einem knapp 70 minütigem
Meisterwerk zufrieden geben.
Das Artwork erinnert stark an das von "Jack the
Ripper" und es kann sich mal wieder sehen lassen, auch die Zeichnungen
der beteiligten Sprecher sind wieder im Inlay enthalten, umschlossen
von einem Digipak.
Abschließend bleibt nur zu sagen, dass sich jeder
Fan von großartigen und epischen Hörspielen den neuen, großen
Wurf aus dem Hause Ripper Records zulegen sollte. Ob sich das schwer
verdauliche Thema am Ende durchsetzen wird bleibt abzuwarten, aber zu
wünschen wäre es Frank Gustavus auf jeden Fall, denn so sichert
sich die Hörspielwelt weitere Meisterwerke aus seiner Schmiede.
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