Cool, Rudolf Leubner verhunzt eine der genialsten Comic-Figuren überhaupt.
Man nehme eine tolle Lizenz, als Vorlage für Folge 1 kommt der
erste Tim Burton Film hinzu und man hofft einen einschlagenden Erfolg
der auf den Wellen des allgemeinen Hypes um den Kino-Erfolg schwimmt.
Moment, Moment....Moooooment! Wir reden hier von Leubner und seinem
elitären Team von Nicht-Sprechern.
Werfen wir mal einen Blick in die Sprecherliste und auf die sonstigen
Mitarbeiter. Nett, der Geräusch-Meister spricht auch gleich den
Joker. Nick "Ich mache überall mit, egal wohin mich Meister
Leubner führt" Benjamin ist logischerweise auch dabei und
spricht...genau, BATMAN!!! Wow, was kann da noch schiefgehen? Genau,
alles. ;-) Oder eher nichts, denn man erwartet auch nicht, dass Mr.
Leubner was hochwertiges abliefert. Er bleibt seiner Linie treu und
bringt uns wie immer allerfeinsten Trash ins Haus ohne Kompromisse.
Wie gesagt, Folge 1 basiert grob auf dem ersten Film von Tim Burton.
Grob, weil man halt einige Sachen auslässt und das Ende leicht
modifiziert, um noch mehr Trash zu produzieren. Schliesslich sind direkt
6 Folgen zeitgleich erschienen, mit der Androhung, dass weitere Titel
folgen werden. Danke!
Bruce Waynes Eltern werden vom Kleinganoven aus dem Leben geschossen,
was dazu führt, dass Jahre später Bruce Wayne zu Batman wird
und dem Verbrechen in Gotham City ewige Rache schwört. So weit
so gut. Dieser Kleinganove ist Jack Napier, der später, nachdem
er von seinem Boss in eine sichere Falle gelockt wird, in ein Fass mit
Chemikalien fällt. Zack, der Joker ist geboren. Batman wollte den
Abschaum noch retten, doch alle denken, dass er Napier mit Absicht in
das Fass geschubst hat. Ein Teufelskreis ist entstanden, Joker hat Batman
geboren, Batman hat den Joker geboren und somit sind sie Erzfeinde.
Joker übernimmt den Verbrecher-Thron in Gotham und eine Hetzjagd
beginnt, Batman verfolgt den Joker, der Joker verliert und flieht, offenes
Ende, 5 weitere Folgen warten. Hurra!
Die Story klingt gut, bis auf die absolut billige Umsetzung. Die Sprecherliste
liest sich völlig emotionslos, fast alle Sprecher sind unbekannt
und liefern einen derben Job ab. Peter Wenke alias Joker nervt tierisch,
ebenso wie Steffen Wilhelm, der den Reporter Alexander Know mimt. Man
könnte glatt meinen, das beide Sprecher die selbe Person sind,
so quietschen sie ins Mikro. Überdreht und nervraubend bis zum
bitteren (erlösenden!) Tape-Ende. Die Folge enthält dann noch
ein paar tolle Patzer und schlechte Szenen wie z.B.:
1. Vicki Vales Spruch zu Alexander Knox: "Sehen sie hier diese
Einladung? Es sind ZWEI!"
2. Commissioner Gordons tolle Kommentator-Leistung, als sich Batman
und Jack Napier in der Chemiefabrik bekämpfen. Gisbert Rüschkamps
gute Leistung in allen Ehren, aber hier hätte man die Szene auf
das wesentliche kürzen sollen und vielleicht nur die am Kampf beteiligten
Sprecher ihren Teil dazu beitragen sollen.
3. Die Museums-Szene: Der Joker demonstriert den Inhalt seiner Scherzblume.
Säure! Doch Vicki Vale weiss schon, dass es Säure ist, während
die Brühe aus der Blume schiesst. Stramme Leistung, Teuerste.
Genug geplappert, das Hörspiel ist Humbug von vorne bis hinten
und gehört in jede gute Trash-Sammlung. Was wäre die Hörspiel-Welt
nur ohne Rudolf Leubner? Um sehr viele Schrott-Juwelen ärmer, das
ist sicher.
Dies ist nun der Beginn der Batman-Reihe und weitere Verrisse werden
folgen, stay tuned!
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