A.D.F. Nr. 5
- Die Ratten von Rotterdam -
(Hörfabrik)

Captain Blitz urteilt:

Diesmal zieht es die A.D.F. nach Rotterdam, denn dort machen sich überdimensionale Ratten breit, die von einem russischen Schiff gekrabbelt sind und nun die Stadt in Angst und Schrecken versetzen.Doch dies ist nicht das einzige Problem der A.D.F., denn Nick Steiner (Moddin Meyer) ist auf der Suche nach seiner großen Liebe und dadurch scheinbar ein wenig abgelenkt. Wird es dem Duo dennoch gelingen Rotterdam von der Rattenplage zu befreien?

- Meinung -

Ein weiteres Abenteuer der A.D.F. ist im Kasten und es bleibt eigentlich alles wie es ist. Schwächen (für manche sind es auch die Stärken der Reihe) bleiben bestehen, von Weiterentwicklungen fehlt auch weiterhin jede Spur, scheinbar hat man in der Hörfabrik das qualitative Ende der Fahnenstange erreicht. Die Story liefert keine Innovationen, doch dies schafft kaum eine Gruselserie, von daher kann man es der A.D.F. nicht zum Vorwurf machen. Man serviert der Anhängerschaft auch weiterhin das, was sie hören möchte und sowas ist dann auch in Ordnung. Die Geschichte an sich wird rasant vorgetragen, Spannung und Unterhaltungswert stimmen,lediglich den äußerst schwachen, flachen Humor ("Ohne Holland fahren wir zur WM!", Hooligans etc.) sollte mal eine Generalüberholung verpasst bekommen, wenn man nicht in einem Atem mit Jac Longdong genannt werden möchte.

Bei den Sprechern hat sich so gut wie nichts getan, jeder arbeitet mit seinen (limitierten) Möglichkeiten und man merkt dem einen oder anderen schon sehr stark an, dass er nicht die große Übung und Routine hat, aber Mühe geben sich dann doch alle, was man respektieren und anerkennen muss. Die Hauptsprecher klingen noch am souveränsten und lassen nichts anbrennen, lediglich Erzähler Michael Labahn liefert auch weiterhin eine verbesserungswürdige Arbeit ab. Interessant ist der Auftritt von Sindy Miggiels, als Zachte van Smaak, die man schwer einordnen kann. Ihre Leistung kann man aber zwischen gut bis sehr gut einordnen und sie ist eine der besseren Sprecherinnen dieser Produktion. Weiterhin nennenswert (im positiven Sinne) sind Ronny Schmidt und Klaus Brandhorst in ihren kurzen Auftritten, sowie Nicolas Kurth, dessen Talent nicht von der Hand zu weisen ist. Negativ fällt Thomas Lax als Vater auf, der ein Overacting der übelsten Sorte präsentiert, da hat die Regie gepennt oder war nicht vorhanden. Ausserdem klingt Lax einfach zu jung für diese Rolle. Abschliessend kann man sagen, dass die Mehrzahl der Sprecher eine ordentliche Leistung abliefert.

Musikalisch hat man bei der A.D.F. noch nie etwas anbrennen lassen, auch hier sorgen die elektronischen Beats für gute Stimmung und Atmosphäre. Die Action der Serie wird gut durch die schnellen Stücke untermalt, die Hörfabrik spielt hier mit der Musik Nils Jeners wieder eine ihrer Stärken aus. Als Bonus gibt es am Ende sogar zwei Songs, die eher lustig sind und man mal gehört haben sollte. Ebenfalls als Bonus sind wieder Outtakes enthalten.

Positiv zu erwähnen ist eine kleine, aber feine Veränderung. Die CD wurde diesmal gepresst und auch bedruckt, die Zeit der beklebte, gebrannten CD ist vorbei. Das Booklet wurde ebenfalls wieder gedruckt und kann sich ebenfalls sehen lassen. Im Booklet selber sieht man eine kleine Karte von Rotterdam, die zum besseren Verständnis beiträgt. Das Cover ist dagegen wieder ein Reinfall. Zwar ist es nicht so schlecht wie das der vorherigen Folge, aber die Kombination aus Skizze und Foto sieht billig aus. Bei dem Fotomotiv weiss man erst nach mehrfachem Hinschauen, was überhaupt dargestellt werden soll. Daran muss man auch in Zukunft noch gewaltig arbeiten.

Für Fans der Serie sowieso wieder kaufenswert, die brauchen meine Rezension sowieso nicht. Hörspieler, die mal etwas "gruseliges" hören möchten, was nicht in Richtung Sinclair und Co. geht, also weniger perfekt ist, sollten der A.D.F. mal eine Chance geben. Zwar hat die Serie immer noch mit ihren Kinderkrankheiten zu kämpfen, aber vielleicht wird die Hörfabrik diese eines Tages in den Griff bekommen.

Der Link:
Hörfabrik

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