Diesmal zieht es die A.D.F. nach Rotterdam, denn dort
machen sich überdimensionale Ratten breit, die von einem russischen
Schiff gekrabbelt sind und nun die Stadt in Angst und Schrecken versetzen.Doch
dies ist nicht das einzige Problem der A.D.F., denn Nick Steiner (Moddin
Meyer) ist auf der Suche nach seiner großen Liebe und dadurch
scheinbar ein wenig abgelenkt. Wird es dem Duo dennoch gelingen Rotterdam
von der Rattenplage zu befreien?
- Meinung -
Ein weiteres Abenteuer der A.D.F. ist im Kasten und es bleibt eigentlich
alles wie es ist. Schwächen (für manche sind es auch die
Stärken der Reihe) bleiben bestehen, von Weiterentwicklungen
fehlt auch weiterhin jede Spur, scheinbar hat man in der Hörfabrik
das qualitative Ende der Fahnenstange erreicht. Die Story liefert
keine Innovationen, doch dies schafft kaum eine Gruselserie, von daher
kann man es der A.D.F. nicht zum Vorwurf machen. Man serviert der
Anhängerschaft auch weiterhin das, was sie hören möchte
und sowas ist dann auch in Ordnung. Die Geschichte an sich
wird rasant vorgetragen, Spannung und Unterhaltungswert stimmen,lediglich
den äußerst schwachen, flachen Humor ("Ohne Holland
fahren wir zur WM!", Hooligans etc.) sollte
mal eine Generalüberholung verpasst bekommen, wenn man nicht
in einem Atem mit Jac Longdong genannt werden möchte.
Bei den Sprechern hat sich so gut wie nichts getan, jeder arbeitet
mit seinen (limitierten) Möglichkeiten und man merkt dem einen
oder anderen schon sehr stark an, dass er nicht die große Übung und Routine hat, aber Mühe
geben sich dann doch alle, was man respektieren und anerkennen muss.
Die Hauptsprecher klingen noch am souveränsten und lassen nichts
anbrennen, lediglich Erzähler Michael Labahn liefert auch weiterhin
eine verbesserungswürdige Arbeit ab. Interessant ist der Auftritt
von Sindy Miggiels, als Zachte van Smaak, die man schwer einordnen
kann. Ihre Leistung kann man aber zwischen gut bis sehr gut einordnen
und sie ist eine der besseren Sprecherinnen dieser Produktion. Weiterhin
nennenswert (im positiven Sinne) sind Ronny Schmidt und Klaus Brandhorst
in ihren kurzen Auftritten, sowie Nicolas Kurth, dessen Talent
nicht von der Hand zu weisen ist. Negativ fällt Thomas Lax als
Vater auf, der ein Overacting der übelsten Sorte präsentiert,
da hat die Regie gepennt oder war nicht vorhanden. Ausserdem klingt
Lax einfach zu jung für diese Rolle. Abschliessend kann man sagen,
dass die Mehrzahl der Sprecher eine ordentliche Leistung abliefert.
Musikalisch hat man bei der A.D.F. noch nie etwas anbrennen lassen,
auch hier sorgen die elektronischen Beats für gute Stimmung und
Atmosphäre. Die Action der Serie wird gut durch die schnellen
Stücke untermalt, die Hörfabrik spielt hier mit der Musik
Nils Jeners wieder eine ihrer Stärken aus. Als
Bonus gibt es am Ende sogar zwei Songs, die eher lustig sind und man
mal gehört haben sollte. Ebenfalls als Bonus sind wieder Outtakes
enthalten.
Positiv zu erwähnen ist eine kleine, aber feine Veränderung.
Die CD wurde diesmal gepresst und auch bedruckt, die Zeit der beklebte,
gebrannten CD ist vorbei. Das Booklet wurde ebenfalls wieder gedruckt
und kann sich ebenfalls sehen lassen. Im Booklet selber sieht man
eine kleine Karte von Rotterdam, die zum besseren Verständnis
beiträgt. Das Cover ist dagegen wieder ein Reinfall. Zwar ist
es nicht so schlecht wie das der vorherigen Folge, aber die Kombination
aus
Skizze und Foto sieht billig aus. Bei dem Fotomotiv weiss man erst
nach mehrfachem Hinschauen, was überhaupt dargestellt werden
soll. Daran muss man auch in Zukunft noch gewaltig arbeiten.
Für Fans der Serie sowieso wieder kaufenswert, die brauchen
meine Rezension sowieso nicht. Hörspieler, die mal etwas "gruseliges"
hören möchten, was nicht in Richtung Sinclair und Co. geht,
also weniger perfekt ist, sollten der A.D.F. mal eine Chance geben.
Zwar hat die Serie immer noch
mit ihren Kinderkrankheiten zu kämpfen, aber vielleicht wird
die Hörfabrik diese eines Tages in den Griff bekommen.
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