In Kairo wurde das Grab von Abn-Ram-Tek (Christoph
Tiemann) aufgebrochen und die darin enthaltenen vier Ringe wurden
entwendet. Der Geist Abn-Ram-Teks lebt in einer Katze weiter und sinnt
auf Rache, diese sollen die Grabräuber zu spüren bekommen
und wenn er die vier Ringe wieder in seinem Besitz hat, dann wird
er zu neuem Leben erwachen. Nach einem Mord werden die beiden Mitglieder
der A.D.F. Ashley Pitt und Nick Steiner (Horst Kurth und Moddin Meyer)
nach Kairo geschickt und sollen sich der Sache annehmen. Ein Spaziergang
wird es für die beiden mit Sicherheit nicht, denn sie sehen sich
einer Horde von Mumien gegenüber!
- Meinung -
Im Grunde genommen gibt es gegenüber der vorherigen
Folge keine großartigen Veränderungen. Diesmal sind es
Mumien und nicht Zombies, die für viel Arbeit für die A.D.F.
sorgen. Die Angelegenheit wirkt aber wesentlich gestraffter als in
Folge 3, was wohl an der geringeren Spielzeit liegen dürfte.
Eine CD reicht für so einen Stoff locker aus, es müssen
nicht zwei sein. Ehrlich gesagt geben derartige Gruselgeschichten
auch nicht viel her, von daher sind zwei Stunden Spielzeit völlig
überzogen und man hat es diesmal richtig gemacht, indem man sich
mit einer CD zufrieden gibt. Was den Humor angeht, so agiert man hier
sehr überzogen, was einigen zusagen dürfte und anderen wiederum
gar nicht, die mit Humor und flachen Gags in einem Gruselhörspiel
nicht viel anfangen können. Auch der angeblich kultige Charakter
Harry Matschek ist einfach nur flach und wird dazu noch sehr schlecht
rübergebracht. Die Idee an sich mag zwar nett und lustig sein,
aber die Durchführung hinkt gewaltig und man fragt sich auch,
wie jemand mit dicken Ruhrpottdialekt sich durch Kairo kaspern kann.
Es gibt hier auch wieder massig stereotypische Figuren wie z.B. Angelina
Ravencroft (wer damit gemeint ist, dürfte wohl allen klar sein!)
und Brad Punch, dem mit seiner aufgesetzten Toughness einfach nur
lächerlich wirkt. Aber vielleicht soll es auch so überzogen
sein, wer weiß das schon. Insgesamt kommt die Folge besser beim
Hörer an als das dritte Abenteuer, aber es geht noch besser,
man hat es mit Folge 2 bereits bewiesen, denn die steht bei mir immer
noch am höchsten im Kurs. Man weist aber auch hier wieder eine
kleine Weiterentwicklung auf und steigert sich storytechnisch etwas.
War es im vorherigen Abenteuer noch Thorsten Pahlke,
der mit seiner Leistung am überzeugendsten wegkam, so wirkt seine
Performance als Brad Punch nur noch aufgesetzt, gezwungen und durchwachsen.
Man kann ja gerne mal mit gaaaanz tiefer Stimme sprechen und wahnsinnig
cool wirken, aber so wie es hier passiert möchte man eher meinen,
dass er mal besser wieder auf die Toilette gehen sollte, damit er
wieder normale sprechen kann. Zwar wirkt er immer noch sehr professionell
und nicht abgelesen, doch man hätte ihn besser bremsen sollen.
Ein ziemlicher Ausfall ist Marus Fliedner als Harry Matschek, dessen
Aussprache und Betonung absolut daneben klingen. Die Rolle des Harry
Matschek mag zwar eine nette Idee sein, die Ausführung geht aber
total in die Hose. Relativ schwach kommt auch Gastsprecherin Katja
Behnke von Pandoras Play als Nova Snoergoard rüber. Von ihr erwartet
man mehr als die Leistung, die sie hier abliefert, denn bei Schattensaiten
kommt sie einfach besser rüber, woran auch immer das liegen mag.
Erfreulicher sieht es da z.B. beim Erzähler Michael Labahn aus.
Er ist zwar immer noch nicht die Wucht in Tüten, aber er steigert
sich langsam und kontinuierlich. Sehr viel Mühe gibt sich Christoph
Tiemann als Abn-Ram-Tek und er ist mit der Beste in diesem Hörspiel.
Ebenfalls erwähnenswert ist Adem Cakir in der Rolle des indischen
Jungen Abu, denn er kommt wirklich gut rüber und wirkt zu keinem
Zeitpunkt abgelesen. In kleineren Nebenrollen hört man noch Szenegrößen
wie Christoph Morgenroth und Olaf Seider, deren Auftritte aber nicht
großartig ins Gewicht fallen. Bleiben noch die Hauptsprecher
Horst Kurth und Moddin Meyer, die auf mich etwas besser wirken, als
in der vorherigen Folge. Es ist vermutlich nur ein subjektiver Eindruck,
doch beiden hören sich angenehmer an.
Bei der Musik hat sich so gut wie nichts getan, aber
dort besteht auch kaum Handlungsbedarf. Man schafft es problemlos
ägyptisches Flair zu erzeugen, aber dort übertreibt man
es auch, indem man die Stücke teilweise zu lang spielen lässt.
Weniger wäre mehr gewesen! Ansonsten kann man sich kaum über
die Untermalung auslassen und über die Effekte ebenfalls nicht,
hier hat man sich bemüht und die Mühe zahlt sich aus. Es
wird also für ausreichend Atmosphäre und Stimmung gesorgt.
Ein Manko ist das Cover. Sicher, ein Cover sagt nicht
unbedingt was über den Inhalt des Hörspiels aus bzw. über
dessen Qualität, doch hier hätte man mehr auf die Beine
stellen müssen! Im Vorfeld gab es schon Kommentare wie z.B. "ein
in Klopapier eingewickelter Zombie", was auch absolut hinkommt.
Dazu noch ein schweres Augenleiden und schon wirkt das Cover lächerlich.
Ein klarer Abstieg gegenüber der letzten Folgen und man kann
nur hoffen, dass man sich wieder steigern wird.
Diesmal sind auch wieder keine Outtakes drauf, schade.
Dafür gibt es eine Art Vorschau von Nick Steiner für A.D.F.
Nr. 5, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Dieses Abenteuer bewegt sich im guten A.D.F.-Mittelfeld.
Für Fans der Serie dürfte es wieder ein Pflichtkauf sein,
für alle anderen ist diese Produktion mal einen Versuch wert.
So langsam aber sicher wachsen einem die Helden ans Herz und man fiebert
mit ihnen mit, auch wenn der Ausgang der Abenteuer eigentlich immer
klar ist. Mal schauen, was die nächsten Folgen dem Hörer
noch so bringen werden!
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